venerdì 30 agosto 2024

Buch-Tipp

Während ich am frühen Morgen schaue, dass Silencia die Wohnung am Lago verlässt, mit ihren zwei Koffern von miomaritos Tante zur Bushaltestelle gefahren wird und dann hoffentlich den Bus nach Garda (und dann weiter nach Verona - und dann den Flixbus nach Florenz und dann den nach Perugia bekommt (nein, ab Verona entspanne ich mich und hoffe auch, dass keine weiteren Anrufe kommen)), gibt es jetzt einen Buch-Tipp:

Ich bin in den letzten Jahren irgendwie gar nicht mehr zum Lesen gekommen, abends im Bett reichte es meistens nur für eine oder zwei Folgen einer Serie. Da ich aber so gerne Bücher verschenke, bin ich dazu übergegangen, Bücher aus oder zu Podcasts zu verschenken, oder von Leute aus Podcasts - jedenfalls in der Regel Bücher, die ich nicht selbst gelesen hatten, von denen ich aber glaubte, dass sie interessant seien und dem oder der Beschenkten gefallen könnten.

Ein Buch hatte meinen Eltern besonders gefallen, Rückkehr nach Lemberg von Philippe Sands, das hatte letztes oder vorletztes Jahr jemand vom Ostausschuss der Salonkolumnisten empfohlen (ich glaube Gabriele Woidelko) und als ich auf der Suche nach "was anständigem" zum Lesen für den Urlaub war - ich hatte mir vorgenommen, unbedingt ein paar Bücher zu lesen - , kaufte ich es mir selbst und nahm es mit (nicht wirklich darüber nachdenkend, um was es in dem Buch geht).

In Rückkehr nach Lemberg beschreibt der Menschenrechtsanwalt Philippe Sands nämlich die Lebensgeschichte der beiden Juristen Hersch Lauterpacht und Raphael Lemkin, beide aus Lemberg (Lwiw, Lwów, Lwow) beide Juden, die die Begriffe "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" (Lauterpacht) und "Genozid" (Lemkin) im Zusammenhang mit den Nürnberger Prozessen geprägt bzw. "erfunden" haben, um der eigentlichen Unermesslichkeit der deutschen Verbrechen einen juristischen Begriff zu geben. Eine weitere Hauptperson ist Hans Frank, der Anwalt Hitlers und Generalgouverneur ("König") Polens, der ja seine Dienst-Tagebücher nicht vernichtet sondern bei seiner Verhaftung den Alliierten übergeben hatte (in der völlig bescheuerten und anmaßenden Absicht, sich damit entlasten zu können ...) und mit dessen Sohn sich Sands mehrmals getroffen hat. Gleichzeitig erzählt Sands aber auch die Geschichte seiner eigenen, jüdischen Familie, die ebenfalls aus Lemberg stammt und von der auch nur seine Großeltern den Holocaust überlebt haben. 



Das Buch hat fast 600 Seiten und trotz des unglaublich schwierigen Themas, sowohl was den Holocaust angeht als auch die Tatsache, dass ich jetzt kein Jura-Freak bin, habe ich das einfach in drei oder vier Tage durchgelesen, weil es unglaublich spannend ist, unglaublich gut und verständlich geschrieben und man auch irgendwie zur (kleinen) Gerechtigkeit der Nürnberger Prozesse kommen will - sonst droht ja die innere Shosanna Dreyfus

Darüberhinaus ist es interessant zu lesen, wie sich bereits in den 40er Jahren die Problematik des Begriffs Genozid abzeichnet (gerade wenn es jetzt wieder darum geht, was juristisch ein Genozid ist oder was nicht) und natürlich die Geschichte der Stadt Lemberg/Lwiw - das Buch wurde 2019 veröffentlicht und die Krim-Annexion durch Russland wird ein bisschen thematisiert - aber man möchte einfach auch nur weinen, weil man Mitleid mit dieser Stadt hat, die irgendwie nie in Ruhe existieren darf und wo in regelmäßigen Abständen so viel zerstört wird und verloren geht. 

Also, unbedingte Lese-Empfehlung. 

P.S.: längere Leseprobe gibt es hier


giovedì 29 agosto 2024

leeres Nest

Miomarito und ich sind ja diese und nächste Woche eher so empty nester, nicht nur Silencia ist die nächsten zwei Monate nicht hier, auch Tertia zog gleich am Montag weiter, zu Oma und Opa (und Cousin und Cousine) auf die Ostalb. Das ging mit Schienenersatzverkehr und Zug, sie hat auch prompt den Zug in Stuttgart verpasst, allerdings lag das an ihr, weil sie sich irgendwie im allgemeinen Baustellen- und Ersatzverkehrs-Chaos erst mal in die Stuttgarter S-Bahn-Station verlaufen hatte und dann natürlich zu spät für ihren Zug Richtung Aalen war. Aber kein großes Problem, weil keine Zugbindung (alles Verkehrsverbund) und die Züge fahren auch ständig. 
Am Freitag sammle ich sie dann in Stuttgart wieder ein und wir fahren zusammen nach Kaiserslautern, wo sie dann die letzte Ferienwoche bleibt, während ich bald wieder zurück fahre. 

Miomariot macht diese Wochen hauptsächlich Home Office und damit wir uns nicht zu einsam fühlen (tun wir eh nicht), gibt es ja noch die Handwerker, die hier herum wuseln. Im Erdgeschoß sind jetzt endlich auch die Heizkörper (die falschen, aber das bleibt jetzt erst mal so - uns bisher nur un der Wohnung unserer ehemaligen Vermieterin) dran und bei uns werden jetzt die letzten Kupfer-Heizungsrohre verlegt - die schönen Heizkörper für unsere Belle Etage sollen angeblich in zwei bis drei Wochen kommen und Ende September kommt dann auch die Heizung in die Garage ... ich hoffe, das klappt alles so. 

Wir kamen ja Samstag/Sonntagnacht noch rechtzeitig an, um nicht gleich dem Kälteschock anheim zu fallen, Montag und Dienstag waren dann echt bitter, aber jetzt fühle ich mich langsam wieder aufgetaut ;-) Um den Urlaub noch etwas zu verlängern, nutzten miomarito und ich die Abwesenheit von Tertia und gingen am Montagabend ins Kino zu Paolo Conte alla Scala. Wir waren mit Abstand die jüngsten Besucher, was uns etwas irritiert hat, ich weiß auch nicht, ob es an Montagabend oder an Paolo Conte lag. Das ganze lief in einem sehr kleinen Kino, die Leinwand sah nicht viel größer aus als unsere daheim, aber der Sound war überraschend gut. Jedenfalls netter Film, d.h. eher einfach ein Konzert mit etwas Doku, allerdings nur sehr wenig und eingespielten Interview-Ausschnitten von vor x Jahrzehnten. Trotzdem schön und eben etwas Italien-Verlängerung. (Conte tat übrigens nicht gerade viel, damit ich ihm Le donne odiavano il jazz e non si capisce il motivo u.a. verzeihe ....)

Ansonsten habe ich ja noch gastro-frei und damit etwas Zeit für Food-Photography, das habe ich ja auch lange nicht mehr gemacht, es fehlt mir aber sehr und jetzt habe ich mich mal wieder dran gesetzt - klappt immer noch gut und macht Spaß. Schau mer mal, wie sich das wieder ausbauen lässt. 



martedì 27 agosto 2024

kurzer Urlaubs-Rückblick

Es hat sich mal wieder gezeigt, wie gut die Idee ist, im Sommer einfach für fast 3 Wochen an den Lago zu fahren und dort nichts groß mehr zu machen als zu Schlafen, zu Essen, an den Strand zu gehen und zu Segeln. Erholung pur. Trotz einer großen Anzahl Gäste/Besuche.


Auf dem Hinweg nahmen wir ja ilfiglio mit, machten einen Abstecher nach München, um dort seine ein paar Tage zuvor im Zug liegen gelassene Reisetasche im Fundbüro einzusammeln, dann ging es weiter nach Bozen, um dort im Decathlon ein SUP für die Kinder zu erstehen und dann wollten wir noch schnell die neue (gebrauchte) Genua für das Segelboot in einem Tal bei Trento einsammeln - da schickte uns das Navi d.h. Google Maps aber über viele sehr kleine landwirtschaftliche Straßen (immerhin asphaltiert) durch die Pampa bzw. in die Äpfel-Plantagen bis wir dann endlich in Cles waren und unser Segel bekamen. Wenn man übrigens durch diese Apfel-Plantagen fährt riecht das ziemlich strak nach grünem Apfel - und zwar so, wie man es es von Kaugummi, Shampoo oder sonstigen Produkten kennt, deren Geruch man dann als absolut künstlich beurteilen würde - dort riecht es aber genau so ... 

Am See waren wir dann die ersten Tage tatsächlich nur zu viert in der Wohnung, ich kam viel zum Lesen, wir trafen unsere Freunde aus Brüssel, die am ersten Tag noch Besuch hatten, genossen die Ruhe, liessen das Boot ins Wasser und entspannten uns innerhalb von wenigen Stunden. Wunderbar. 


Am Samstag der ersten Woche kam dann miomaritos Schwester mit ihren beiden Kinder per Bus & Bahn angereist, die Kinder haben sich riesig gefreut und verbrachten dann die meiste Zeit am Strand und/oder beim Angeln. Letzteres hauptsächlich mein Neffe, der uns tatsächlich einmal ein Abendessen gefangen hat. Ilfiglio sass hauptsächlich an seiner Hausarbeit, ich hätte niemals gedacht, dass ich mal zu ihm sagen würde, jetzt ist gut, geht doch mal raus oder runter an den Strand, du hast jetzt wirklich genug gearbeitet. Nach einer Woche ging es für ihn wieder nach Deutschland, dieses Mal mit dem Zug und genau wie von ihm geplant sprang dabei eine Hotelübernachtung in München heraus, weil der Zug so viel Verspätung hatte, dass er nicht mehr nach Hause gekommen wäre.

Silencia reiste dann am nächsten Tag ebenfalls mit dem Zug an, ebenfalls eher große Katastrophe, weil der Zug nach München so viel Verspätung hatte, dass der Anschlusszug natürlich weg gewesen wäre (hatte wir auch schon eingeplant gehabt), wenn er denn gefahren wäre. Er fuhr dann allerdings doch noch, deutlich später und auch nicht vom Münchner Hauptbahnhof aus, sondern ab München Ost und nur Dank einer englischsprachigen Durchsagen (leave this train NOW and take the S-Bahn to München East!!!) gelang es Silencia und etlichen anderen in Pasing aus dem Zug zu springen (warum auch immer das notwendig war) und die S-Bahn nach München Ost zu nehmen und dort dann in den Zug nach Italien zu steigen. 
Sie fuhr dann bis nach Rovereto, nahm dort den Bus nach Torbole (sie hatte kein Bargeld dabei ... mit Karte konnte man nicht bezahlen und weil sie eh schon so fertig war, fing sie an zu weinen und der Busfahrer nahm sie so mit) und ich hätte sie eigentlich um 20.45 Uhr in Torbole einsammeln wollen. Dann gab's auf der Strecke aber einen Unfall und Silencia sass über eine Stunde im Stau - und stieg dann, als es endlich wieder weiter ging, auch noch eine Station zu früh aus, so dass ich noch einmal den Berg hochfahren musste (Nago). Aber geschafft ...


Am nächsten Tag war dann ferragosto, das inzwischen (weil ich meine, das war frühe nicht so und miomarito meint das auch) ja so was wie ein sommerliches Weihnachten ist, nur ohne Geschenke, aber mit dem fast gleichen Druck, dass man unbedingt was zusammen macht und viel isst usw. Das haben wir dann auch getan, mit miomaritos Tante, ihren Freunden, miomaritos Schwester, den ganzen Kindern und den (relativ) neuen russischen Nachbarn mit kleinem Kind (die nicht mehr zurück können oder auch wollen, Journalisten - kann man verstehen). 

Am Wochenende fuhren dann miomaritos Schwester und deren Kinder wieder zurück nach Deutschland, dafür kamen Freunde aus Tübingen (zu fünft) auf dem Weg nach Korsika vorbei und brachten genau für die Zeit ihres Aufenthalts (2,5 Tage) schlechtes und kaltes Wetter mit (war aber nicht so schlimm, die fahren sonst immer nach Skandinavien, dafür war das Wetter okay und der See eh mollig warm).

Kurz vor diesem Besuch hatten miomarito und Silencia einen Kurs bei der unserem Segel-Club angeschlossenen Segelschule gebucht und zwar Wie segle ich mit einem Spinnaker. Das ist kompliziert, man muss zum Beispiel den Baum des Spinnakers (der geht nach vorne raus .. ist schwierig zu erklären, vielleicht finde ich noch ein Video) bei einer Halse aushaken und mit der anderen Seite wieder einhaken während das Boot eben die Richtung wechselt, da kann viel schief gehen und wir wollten das nicht learning by doing machen. Es stellte sich dann aber heraus, dass der Segellehrer in etwa genauso viel Ahnung hatte wie miomarito und dann ging das alles ziemlich in die Hose, Silencia sprach von einer Nahtod-Erfahrung, weil sie vorne mit den Spinnaker kämpfen musste und beinah von Bord gegangen wäre und am Ende war dann auch diverse Dinge am Boot kaputt ... 

Am nächsten Tag gab's dann wieder Probleme (ich war beide Mal nicht an Bord, immerhin), es kam ganz plötzlich starker Wind auf, niemand konnte sich auch im Nachhinein erklären woher und warum, auf jeden Fall war miomarito mit dem Schwager unserer Brüssler Freunde, dessen kleinen Kindern und Silencia kurz vorm Anlegen als es los ging. Der Schwager und seine Kinder wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten, sassen auf der falschen Seite,  griffen in die Schoten, so dass miomarito das Boot nicht mehr richtig manövrieren konnte, außerdem brach die am Vortag gebrochene und am Morgen geflickte Pinne ein zweites Mal - und ich sah das Boot nur in die Bucht reinrauschen und dann beinah auf die Felsen knallen... es ging dann aber alles gut, Silencia sprach trotzdem von einer zweiten Nahtod-Erfahrung und nachdem das Faktotum des Clubs mit seinem Motorboot zu Hilfe geeilt war, hing unser Boot auch nicht mehr auf einem anderen Boot (dahin hatten sich miomarito und Silencia gerettet) drauf, sondern wurde quasi per Hand (und Motorboot) an die Boje gebracht - und das Faktotum brauste wieder los, weil es andere Boote noch schlimmer getroffen hatten und sie manövrierunfähig abtrieben oder umgekippt waren. 

In der letzten Woche kam dann unser Freund aus München (mit dem Flixbus, ohne irgendwelche Zwischenfälle), außerdem schaute miomaritos Kollegin, die auch immer am Lago ist (und dort auch die Sommer ihrer Kindheit und Jugend verbracht hat und zwar zum Teil auf dem gleichen Zeltplatz wie miomarito und wir vermuten, dass sie sich eigentlich von damals irgendwie kennen müssen) vorbei - aber nur zum gemeinsamen Essen. 

Auch in der letzten Woche hatten wir uns von den Segelschule ein Boot gemietet, eins das einen Ticken größer und sportlicher ist als unseres (eine J 24, also das geliehene Boot, wir haben einen Meteor), das ja so eine Art VW Golf in Bootsform ist. Mit an Bord waren miomarito, unser Brüsseler Freund, der ja im Prinzip auch Segeln kann und unser Münchner Freund, der den Segelschein hat, aber nicht so viel frische Segelerfahrung und ich (weil Silencia gleich verkündet hatte, dass sie keinen Bock auf weitere Nahtod-Erfahrungen habe). Wir hatten das Boot für zwei Stunden, die erste Stunde waren wir damit beschäftigt, dass Ding in den Griff zu bekommen (viele "Sachen" waren aber auch falsch "eingestellt"), in der zweiten Stunde flitzen wir dann recht souverän bei ordentlich Wind über den See. Ich hing zweimal bei einer Wende fast komplett im Wasser, nur Füße und meine sich an der Reling festklemmenden Hände waren noch auf dem Boot ... und war sehr froh um meine Schwimmweste.. Beim Anlegen gab's dann wieder Probleme, die eigentliche Boje war von einem Motorboot verdeckt, wie fuhren die falsche an, konnte dann das Boot nicht festmachen, weil es dort keine Tau gab, der "Enterhaken" fiel ins Wasser, ich Trottel sprang mit dem Handy in der Schwimmweste hinterher ... das Boot trieb mal wieder auf die Felsen zu, unsere Freunde sprangen raus und schmissen sich zwischen Boot und Felsen und am Ende kam dann wieder ein Motorboot zur Rettung. 


Wir bekommen dann ja immer eine Nachbesprechung durch das Faktotum des Clubs (der alles sieht und weiß, selbst wenn man mit dem Boot am anderen Ende des Sees ist  - ich habe den Verdacht, der hat unter dem Clubhaus so etwas wie Robert De Niro als Ex-CIA-Agent in Meine Frau, unsere Kinder und ich in seinem Bus). Wir wissen also was wir falsch gemacht haben und üben das nächste Mal dann Anlegen an der Boje ... (die 467x davor hat es ja eigentlich immer gut geklappt).

Bis zum Ende des Urlaubs gab's dann nur noch moderates Segeln (unser Boot wird über den Winter repariert werden müssen) u.a. zusammen mit Silencia (auf dem Laser): 


da ging mein Handy noch, auch wenn die Bildqualität schon nachlässt. 
(morgen bekomme ich mein "neues", ich bin eine Stufe hoch, sprich iPhone mini 13)

Am Freitag kam dann Silencias Freund, ohne große Zugprobleme, wobei er auch extra einen Zug früher von Stuttgart nach München genommen hat, weil er mit dem letzten Zug des Tages von München aus nach Italien gefahren ist, und da ist Verpassen keine Option. Gleichzeitig fuhren unsere Brüssel Freunde ab, wir packten am nächsten Tag unsere Sachen, verabschiedeten uns von Silencia und ihrem Freund, dieser wird Ende der Woche von seinen Eltern eingesammelt, die auch in Italien sind. Silencia muss sich am Freitag mit Bus-Bus-Flixbus-Flixbus und zwei großen Koffern nach Perugia durchschlagen. Ich hoffe, das klappt besser als die Hinfahrt an den Lago ... Wir fuhren wieder über München (um unseren Freund heim zu bringen) nach Hause und, auch wenn das jetzt alles sehr aufregend klang (weil ich nur die spannendsten Sachen gebloggt habe), sind super erholt und tiefenentspannt. Sehr schön. Nächstes Jahr wieder. 

domenica 25 agosto 2024

wieder da

So, wir sind wieder zu Hause, seit gestern Nacht, d.h. eigentlich war es heute Nacht. Leider eher spät oder früh, wie man es nimmt, jedenfalls war nicht genug Zeit, um sich bis 8:30 Uhr (erstes 5 min Glockengeläut zum Sonntags-Gottesdienst) auszuschlafen. Entsprechend müde bin ich jetzt auch. 




Deshalb gibt es zumindest heute keinen Urlaubsbericht, morgen geht es dann auch gleich weiter mit den Handwerkern und Tertia, die sich in Richtung Oma&Opa aufmacht, mal schauen, wie viel Zeit ich da habe. Außerdem - dem/r ein oder anderen dürfte es vielleicht aufgefallen sein - ist ja meine Instagram-Foto-Flut ziemlich zusammenhanglos abgebrochen, was daran lag und liegt, dass mein Handy ein Bad im Lago nicht so ganz überlebt hat. Prinzipiell geht es noch, nur das Display ist hinüber ... interessanterweise erst sah es erst noch ganz gut aus, als ich dann mitten in der Nacht auf die Uhr schauen wollte und das letzte was ich noch sah, war dies:

dann wurde alles rot und jetzt sehe ich leider gar nichts mehr darauf und muss mich um ein neues Display kümmern ... oder ein neues (gebrauchtes) Handy ... ärgerlich, sehr ärgerlich. 


lunedì 5 agosto 2024

5. August

Wie jeden 5. des Monats fragt Frau Brüllen in die Runde: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag? oder kurz und einprägsam #WMDEDGT? Wir haben uns gestern nach Beratungen mit meinem Bruder und etwas Nacharbeiten auf der Baustelle dazu entschlossen, doch heute schon in den Urlaub zu fahren. Wir haben detaillierte Anweisungen für die Handwerker hinterlassen, Silencia ist eh hier und wird die Baustelle überwachen und mein Bruder wird auch noch einmal vorbei kommen und alles überprüfen, so dass wir hoffentlich entspannt in den Urlaub fahren können.

5 Uhr ich bin schon mal wach ...

6 Uhr aufstehen, Kaffeemachen und noch ein paar Sachen zusammensuchen. Das Auto, das wir ja auf Grund des Grabens und der Einfahrt nicht bei uns parken können, haben wir gestern schon mühsam (d.h. in erster Linie miomarito) gepackt, weil wir die Koffer über die Kirche bis zur Straße schleppen mussten. U.a. auch Silencias großen Koffer, denn sie wird, wenn sie dann auch mal am Lago angekommen ist, weiter nach Perugia reisen/ziehen und dort an der Università per Stranieri Italienisch lernen.

6:30 Uhr Kaffee getrunken, der Plan ist ja, dass wir erst einmal nach München fahren, um dort ilfiglios Tasche, die er letzte Woche im Zug liegen lassen hat, im DB-Fundbüro abzuholen, dann geht es weiter nach Bozen in den Decathlon, ein SUP für die Kinder (Tertia und Cousin/Cousine) kaufen, dann in ein Tal bei Trento, um ein neues, gebrauchtes Segel fürs Boot einzusammeln und dann irgendwann werden wir hoffentlich nicht allzu spät auch am Lago eintreffen. Unsere Brüssler Freunde kommen heute auch an, mal sehen wann, sie waren, glaube ich, die letzten beiden Woche in Japan und keine Ahnung, ob sie aus Brüssel kommen oder von sonst wo anreisen.

Weil ich vermutlich nicht dazukommen werden, neben der Fahrt ernsthaft mitzubloggen gibt es wie immer (gefühlt fahren wir irgendwie oft an einem 5. in Urlaub) den Hinweis auf Instagram, wo es jetzt dann einfach in den Stories weiter geht. Nicht nur heute, sondern auch den restlichen Urlaub.  


domenica 4 agosto 2024

Überraschung!!!

Also nicht wirklich, aber der Reihe nach: 

Am Freitag verließen .. ach nee, am Freitag waren sie gar nicht da, also am Donnerstag verließen uns unsere Handwerker (the usual crowd) mit den Worten, dass der Graben vom Baggerfahrer am Samstagmorgen zum einen vor der Garage noch verbreitert werden müsse, weil er rechts unter dem Fenster liegen müsse und nicht wie jetzt links und dass zum anderen die Kurve vor der Garage noch früher um die Kurve biegen müsse, weil sonst die Fernleitung nicht reichen würde (das ist der dicke schwarze Schlauch). 

Miomarito und ich waren uns sofort einig - das machen wir selbst, anstatt darauf zu warten, dass der Baggerfahrer das macht bzw. der dann wieder einen Anfall bekommt, weil er das jetzt noch mal in Teilen neu machen und dann ewig warten muss, bis er den Graben wieder zu machen kann, weil ja erst noch die Kabel da verlegt werden müssen. 

Also standen am späten Freitagnachmittag Tiefbauarbeit an:

Nach gut einer Stunde mit Spitzhacke und Schaufel hatten wir dann den Graben so, wie es unserer Handwerker wollte.

und auch genau mit dem Einsetzen eines hübschen Gewitters mit Hagel

Samstagmorgen war ich dann schon früh auf den Beinen, für 8 Uhr hatte sich ja der Typ von der Kernbohrung angekündigt, unser Handwerker auch (ich dachte Handwerker (pl.), aber es kam dann nur der Chef) und mit dem Baggerfahrer hatte ich ausgemacht, dass ich ihn anrufe, wenn sich abzeichnet, dass man den Graben dann zu machen könne. 

Nach 4 Stunden waren dann tatsächlich jeweils zwei Löcher im Haus und in der Garage. Allerdings war auch der Graben am Haus zu schmal und das von den Handwerker extra noch vergrößerte Loch (bei dem miomarito am Dienstagabend aufgegeben hatte) auch viel zu klein und miomarito musste also wieder Spitzhacke und Schaufel zücken. 

zu kleines Loch in der Garage

Überhaupt, Abmessungen ... die werden - wie alles andere auch - ständig geändert, das kann man ja auch, weil KEINER IRGENDETWAS aufschreibt und ich dann Schuld bin, dass ich komischerweise nicht mehr weiß, was Handwerker A mal zu Handwerker B genuschelt hat, wie groß das Loch o.ä. vermutlich sein soll. All meine Versuche, mich da schlau aus der Affäre zu ziehen und die das untereinander absprechen zu lassen (Bitte sprechen Sie das mit XY ab, hie Rist die Telefonnummer!, klären Sie das bitte!)  statt über mich quasi stille Post zu spielen waren auch erfolglos, denn anscheinend muss alles über mich laufen - auch wenn es dann gar nicht über mich läuft, s.o. Abmessungen. Klar ist jedenfalls immer: kein Handwerker ist schuld, sondern immer ich.

Der Typ von der Kernbohrung meinte dann, er habe früher im Tiefbau gearbeitet und eigentlich müsse man die Leitungen in einem Sandbett verlegen, dann fiel unserem Handwerker ein, dass man dafür ja noch zwei Tonnen Sand bräuchte und *tatata* dann war ich daran Schuld, dass ich dem Baggerfahrer nicht gesagt hatte, dass er noch zwei Tonnen Sand mitbringen soll. Der müsse das wissen (ist aber Gartenbauer und auch kein Tiefbau-Mensch) oder ich hätte das eben weiterleiten sollen (dass von Sand vorher nie die Rede war, hey, unwichtige Kleinigkeiten). 

Die Problematik mit dem jetzt noch schnell mitzubringenden Sand erledigte sich aber immerhin in sofern, dass ich den auf Abruf stehenden Baggerfahrer aus dem Tiefschlag klingelte und dieser mir dann offensichtlich verkatert mitteilte, dass Samstag jetzt doch eher schlecht wäre und er dann am Montag käme (ein paar Tage zuvor hatte er mir noch erklärt, da sei er in Urlaub, aber gut ...).

[Die Sache mit dem Sand haben wir dann familienintern geklärt, das geht wohl bei diesen Leitungen auch ohne und dient dann nur dafür, dass man beim nächsten Baggern erkennt, dass da Leitungen liegen]

Joar, also war dann um die Mittagszeit klar, dass das alles definitiv nicht mehr zugeschüttet und gegen 14 Uhr erklärte unser verbleibende Handwerker,  das sei alles heute eh nicht mehr zu schaffen außerdem bekäme er die drei anderen Kabel nicht durch das zweite Rohr (das graue da im Vordergrund) durch und warum habe ich 87476 Telefonate und Gespräche geführt, dass wir am Montag in Urlaub fahren wollen und das VORHER gemacht werden muss und warum fällt einem das nicht vorher ein?!?! 


Miomarito, Tertia und ich haben dann in 20 min die drei Kabel durch die 18 Meter Rohr geschoben. 

Und wenn der Handwerker nicht noch irgendwas gemurmelt hätte, dass er noch eine Abzweigung für ein Rohr kaufen muss (und eh die Muffen für die Durchgänge an den Wänden noch fehlen), dann hätten wir vermutlich einfach alles noch per Hand zugeschaufelt. Einfach, weil ich mich auch noch abreagieren musste, weil: selbst wenn der Baggerfahrer gekommen wäre, hätte man ja noch gar nicht zu machen können - und raten Sie mal, wessen Schuld das dann wieder gewesen wäre. 

[Mein Beileid gilt ja meinem Bruder, dem Architekten, der sich das täglich antun muss - und sich darüber ähnlich aufregt - aber immerhin wird er dafür bezahlt.]

Wann wir jetzt in Urlaub fahren ist unklar, heute kommt noch schnell mein anderer Bruder (also der Hausbesitzer) vorbei und dann werden wir beratschlagen. Meine Sorgen ist zum einen, dass die Handwerker am Montag, falls wir nicht mehr da sein sollten, Unsinn machen (andererseits ist die Verlockung groß zu sagen: Ich bin raus, macht Euern Scheiß alleine.) anderseits, wenn wir jetzt noch den Montag hierbleiben, wer sagt mir denn, dass das Ganze am Montagabend wirklich fertig ist. 

Ansonsten ja, Urlaub wäre toll, auf dem Weg dahin müssen wir (neben den Handwerkern) aber noch ilfiglios Tasche, die er am Donnerstag mit all seinen Kleidern und Büchern im Zug nach Stuttgart hat liegen lassen (das Leben wäre ja sonst langweilig), in München beim DB-Fundbüro am Hauptbahnhof abholen, dann noch ein SUP in Decathlon in Bozen auf Wunsch miomaritos Schwester deren Kinder und unserer Mädchen kaufen und ein neues (gebrauchtes) Segel für unser Segelboot in irgendeinem Dolomiten-Tal einsammeln. Und dann breche ich am Lago zusammen und MACHE NICHTS MEHR! (Hahaha - Silencias Umzug nach Perugia steht ja noch an ...)