martedì 27 agosto 2024

kurzer Urlaubs-Rückblick

Es hat sich mal wieder gezeigt, wie gut die Idee ist, im Sommer einfach für fast 3 Wochen an den Lago zu fahren und dort nichts groß mehr zu machen als zu Schlafen, zu Essen, an den Strand zu gehen und zu Segeln. Erholung pur. Trotz einer großen Anzahl Gäste/Besuche.


Auf dem Hinweg nahmen wir ja ilfiglio mit, machten einen Abstecher nach München, um dort seine ein paar Tage zuvor im Zug liegen gelassene Reisetasche im Fundbüro einzusammeln, dann ging es weiter nach Bozen, um dort im Decathlon ein SUP für die Kinder zu erstehen und dann wollten wir noch schnell die neue (gebrauchte) Genua für das Segelboot in einem Tal bei Trento einsammeln - da schickte uns das Navi d.h. Google Maps aber über viele sehr kleine landwirtschaftliche Straßen (immerhin asphaltiert) durch die Pampa bzw. in die Äpfel-Plantagen bis wir dann endlich in Cles waren und unser Segel bekamen. Wenn man übrigens durch diese Apfel-Plantagen fährt riecht das ziemlich strak nach grünem Apfel - und zwar so, wie man es es von Kaugummi, Shampoo oder sonstigen Produkten kennt, deren Geruch man dann als absolut künstlich beurteilen würde - dort riecht es aber genau so ... 

Am See waren wir dann die ersten Tage tatsächlich nur zu viert in der Wohnung, ich kam viel zum Lesen, wir trafen unsere Freunde aus Brüssel, die am ersten Tag noch Besuch hatten, genossen die Ruhe, liessen das Boot ins Wasser und entspannten uns innerhalb von wenigen Stunden. Wunderbar. 


Am Samstag der ersten Woche kam dann miomaritos Schwester mit ihren beiden Kinder per Bus & Bahn angereist, die Kinder haben sich riesig gefreut und verbrachten dann die meiste Zeit am Strand und/oder beim Angeln. Letzteres hauptsächlich mein Neffe, der uns tatsächlich einmal ein Abendessen gefangen hat. Ilfiglio sass hauptsächlich an seiner Hausarbeit, ich hätte niemals gedacht, dass ich mal zu ihm sagen würde, jetzt ist gut, geht doch mal raus oder runter an den Strand, du hast jetzt wirklich genug gearbeitet. Nach einer Woche ging es für ihn wieder nach Deutschland, dieses Mal mit dem Zug und genau wie von ihm geplant sprang dabei eine Hotelübernachtung in München heraus, weil der Zug so viel Verspätung hatte, dass er nicht mehr nach Hause gekommen wäre.

Silencia reiste dann am nächsten Tag ebenfalls mit dem Zug an, ebenfalls eher große Katastrophe, weil der Zug nach München so viel Verspätung hatte, dass der Anschlusszug natürlich weg gewesen wäre (hatte wir auch schon eingeplant gehabt), wenn er denn gefahren wäre. Er fuhr dann allerdings doch noch, deutlich später und auch nicht vom Münchner Hauptbahnhof aus, sondern ab München Ost und nur Dank einer englischsprachigen Durchsagen (leave this train NOW and take the S-Bahn to München East!!!) gelang es Silencia und etlichen anderen in Pasing aus dem Zug zu springen (warum auch immer das notwendig war) und die S-Bahn nach München Ost zu nehmen und dort dann in den Zug nach Italien zu steigen. 
Sie fuhr dann bis nach Rovereto, nahm dort den Bus nach Torbole (sie hatte kein Bargeld dabei ... mit Karte konnte man nicht bezahlen und weil sie eh schon so fertig war, fing sie an zu weinen und der Busfahrer nahm sie so mit) und ich hätte sie eigentlich um 20.45 Uhr in Torbole einsammeln wollen. Dann gab's auf der Strecke aber einen Unfall und Silencia sass über eine Stunde im Stau - und stieg dann, als es endlich wieder weiter ging, auch noch eine Station zu früh aus, so dass ich noch einmal den Berg hochfahren musste (Nago). Aber geschafft ...


Am nächsten Tag war dann ferragosto, das inzwischen (weil ich meine, das war frühe nicht so und miomarito meint das auch) ja so was wie ein sommerliches Weihnachten ist, nur ohne Geschenke, aber mit dem fast gleichen Druck, dass man unbedingt was zusammen macht und viel isst usw. Das haben wir dann auch getan, mit miomaritos Tante, ihren Freunden, miomaritos Schwester, den ganzen Kindern und den (relativ) neuen russischen Nachbarn mit kleinem Kind (die nicht mehr zurück können oder auch wollen, Journalisten - kann man verstehen). 

Am Wochenende fuhren dann miomaritos Schwester und deren Kinder wieder zurück nach Deutschland, dafür kamen Freunde aus Tübingen (zu fünft) auf dem Weg nach Korsika vorbei und brachten genau für die Zeit ihres Aufenthalts (2,5 Tage) schlechtes und kaltes Wetter mit (war aber nicht so schlimm, die fahren sonst immer nach Skandinavien, dafür war das Wetter okay und der See eh mollig warm).

Kurz vor diesem Besuch hatten miomarito und Silencia einen Kurs bei der unserem Segel-Club angeschlossenen Segelschule gebucht und zwar Wie segle ich mit einem Spinnaker. Das ist kompliziert, man muss zum Beispiel den Baum des Spinnakers (der geht nach vorne raus .. ist schwierig zu erklären, vielleicht finde ich noch ein Video) bei einer Halse aushaken und mit der anderen Seite wieder einhaken während das Boot eben die Richtung wechselt, da kann viel schief gehen und wir wollten das nicht learning by doing machen. Es stellte sich dann aber heraus, dass der Segellehrer in etwa genauso viel Ahnung hatte wie miomarito und dann ging das alles ziemlich in die Hose, Silencia sprach von einer Nahtod-Erfahrung, weil sie vorne mit den Spinnaker kämpfen musste und beinah von Bord gegangen wäre und am Ende war dann auch diverse Dinge am Boot kaputt ... 

Am nächsten Tag gab's dann wieder Probleme (ich war beide Mal nicht an Bord, immerhin), es kam ganz plötzlich starker Wind auf, niemand konnte sich auch im Nachhinein erklären woher und warum, auf jeden Fall war miomarito mit dem Schwager unserer Brüssler Freunde, dessen kleinen Kindern und Silencia kurz vorm Anlegen als es los ging. Der Schwager und seine Kinder wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten, sassen auf der falschen Seite,  griffen in die Schoten, so dass miomarito das Boot nicht mehr richtig manövrieren konnte, außerdem brach die am Vortag gebrochene und am Morgen geflickte Pinne ein zweites Mal - und ich sah das Boot nur in die Bucht reinrauschen und dann beinah auf die Felsen knallen... es ging dann aber alles gut, Silencia sprach trotzdem von einer zweiten Nahtod-Erfahrung und nachdem das Faktotum des Clubs mit seinem Motorboot zu Hilfe geeilt war, hing unser Boot auch nicht mehr auf einem anderen Boot (dahin hatten sich miomarito und Silencia gerettet) drauf, sondern wurde quasi per Hand (und Motorboot) an die Boje gebracht - und das Faktotum brauste wieder los, weil es andere Boote noch schlimmer getroffen hatten und sie manövrierunfähig abtrieben oder umgekippt waren. 

In der letzten Woche kam dann unser Freund aus München (mit dem Flixbus, ohne irgendwelche Zwischenfälle), außerdem schaute miomaritos Kollegin, die auch immer am Lago ist (und dort auch die Sommer ihrer Kindheit und Jugend verbracht hat und zwar zum Teil auf dem gleichen Zeltplatz wie miomarito und wir vermuten, dass sie sich eigentlich von damals irgendwie kennen müssen) vorbei - aber nur zum gemeinsamen Essen. 

Auch in der letzten Woche hatten wir uns von den Segelschule ein Boot gemietet, eins das einen Ticken größer und sportlicher ist als unseres (eine J 24, also das geliehene Boot, wir haben einen Meteor), das ja so eine Art VW Golf in Bootsform ist. Mit an Bord waren miomarito, unser Brüsseler Freund, der ja im Prinzip auch Segeln kann und unser Münchner Freund, der den Segelschein hat, aber nicht so viel frische Segelerfahrung und ich (weil Silencia gleich verkündet hatte, dass sie keinen Bock auf weitere Nahtod-Erfahrungen habe). Wir hatten das Boot für zwei Stunden, die erste Stunde waren wir damit beschäftigt, dass Ding in den Griff zu bekommen (viele "Sachen" waren aber auch falsch "eingestellt"), in der zweiten Stunde flitzen wir dann recht souverän bei ordentlich Wind über den See. Ich hing zweimal bei einer Wende fast komplett im Wasser, nur Füße und meine sich an der Reling festklemmenden Hände waren noch auf dem Boot ... und war sehr froh um meine Schwimmweste.. Beim Anlegen gab's dann wieder Probleme, die eigentliche Boje war von einem Motorboot verdeckt, wie fuhren die falsche an, konnte dann das Boot nicht festmachen, weil es dort keine Tau gab, der "Enterhaken" fiel ins Wasser, ich Trottel sprang mit dem Handy in der Schwimmweste hinterher ... das Boot trieb mal wieder auf die Felsen zu, unsere Freunde sprangen raus und schmissen sich zwischen Boot und Felsen und am Ende kam dann wieder ein Motorboot zur Rettung. 


Wir bekommen dann ja immer eine Nachbesprechung durch das Faktotum des Clubs (der alles sieht und weiß, selbst wenn man mit dem Boot am anderen Ende des Sees ist  - ich habe den Verdacht, der hat unter dem Clubhaus so etwas wie Robert De Niro als Ex-CIA-Agent in Meine Frau, unsere Kinder und ich in seinem Bus). Wir wissen also was wir falsch gemacht haben und üben das nächste Mal dann Anlegen an der Boje ... (die 467x davor hat es ja eigentlich immer gut geklappt).

Bis zum Ende des Urlaubs gab's dann nur noch moderates Segeln (unser Boot wird über den Winter repariert werden müssen) u.a. zusammen mit Silencia (auf dem Laser): 


da ging mein Handy noch, auch wenn die Bildqualität schon nachlässt. 
(morgen bekomme ich mein "neues", ich bin eine Stufe hoch, sprich iPhone mini 13)

Am Freitag kam dann Silencias Freund, ohne große Zugprobleme, wobei er auch extra einen Zug früher von Stuttgart nach München genommen hat, weil er mit dem letzten Zug des Tages von München aus nach Italien gefahren ist, und da ist Verpassen keine Option. Gleichzeitig fuhren unsere Brüssel Freunde ab, wir packten am nächsten Tag unsere Sachen, verabschiedeten uns von Silencia und ihrem Freund, dieser wird Ende der Woche von seinen Eltern eingesammelt, die auch in Italien sind. Silencia muss sich am Freitag mit Bus-Bus-Flixbus-Flixbus und zwei großen Koffern nach Perugia durchschlagen. Ich hoffe, das klappt besser als die Hinfahrt an den Lago ... Wir fuhren wieder über München (um unseren Freund heim zu bringen) nach Hause und, auch wenn das jetzt alles sehr aufregend klang (weil ich nur die spannendsten Sachen gebloggt habe), sind super erholt und tiefenentspannt. Sehr schön. Nächstes Jahr wieder. 

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