Tag 4

Gestern also schon fast eingespielte Routine, d.h. für uns Eltern und Tertia, um 9 Uhr sassen wir alle brav an unseren Schreibtischen, während die Jugend sich nicht aus ihren Betten bewegen wollte ...

Meine Agentur verbreitet im Internet gute home office Stimmung, scheint aber irgendwie keine Bilder mehr zu edieren, so dass meine Arbeit gerade etwas sinnlos erscheint, von der Tatsache mal abgesehen, dass es eh einen massiven Einbruch in Sachen Bilder-Kauf geben wird, weil bei der Werbung immer als erstes gespart wird. Miomarito muss bis nächsten Freitag die - ja komplett verschobene - Ausstellung fertig haben und sitzt von morgens bis abends gestresst am Schreibtisch.

Dann haben wir alle auf 12:30 Uhr und die bayerische Pressekonferenz gewartet und uns überlegt, wie angepisst wohl die anderen Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen sind ;-)  Immerhin hat Baden-Württemberg dieses Mal gleich mitgezogen uns so dürfen wir zwar weiter raus, aber es dürfen halt nicht mehr als drei Personen beisammen sein (es sei denn, man ist als Familie unterwegs) - und alle Restaurant werden zu gemacht (Friseure nee, müssen auch schließen ... und Baumärkte sind aber noch offen ...)

Nach dem Mittagessen eine Runde Ligretto mit den Mädchen:

Danach war ich mit Tertia zwei Stunden draußen an der frischen Luft, über Streuobstwiesen und im Wald

Ausblick auf einer Liegebank genießen und so froh sein, dass wir da wohnen wo wir wohnen

Es wird Frühling (und vermutlich erfriert das alles nächste Woche ... sind aber nur ganz wenige Bäume, die schon blühen)

Waldspielplatz ;-)

zurück im Dorf haben wir neben zusammenspielenden Kindergruppen

(was bin ich für meine vernünftigen Kinder dankbar, auch wenn ich nicht weiß, wie man das wochenlang durchhalten soll) erstmalig auch eindeutige Corona-Anzeichen gesehen:

alles geschlossen bzw. mit Polizeibehörden-Absperrband abgesperrt

Zuhause dann ein Päckchen von meinen Eltern für Tertia, mit SZ-Kinderseiten 

und einem Corona-Stift :-)

Ilfiglio fuhr am späten Nachmittag mit dem Bus in die Stadt, um noch schnell ein Computerspiel zu kaufen, was online irgendwie sehr viel teurer gewesen wäre. Ich bat ihn dann, doch schnell noch ein paar so war das damals als alles geschlossen wurde und alle daheim blieben  Fotos zu machen, er antwortet mir aber nur fassungslos, dass zum Beispiel der ganze Müller inklusive Schreib- und Spielwarenabteilung noch geöffnet sei, alle Rentner in den Cafés sässen und auch in unserem Supermarkt immer noch nicht auf Abstand oder ähnliches geachtet würde - es sei halt so wie immer. Ilfiglio trug übrigens die ganze Zeit Handschuhe, und wollte nach seiner Heimkehr neben dem Handy bitte auch die Geldscheine desinfiziert haben (sag mal noch einer was über die uneinsichtige Jugend ;-))

Abends dann der Versuch mit allen drei Kinder ein EXIT-Spiel zu spielen, ilfiglio sagte gleich dankend ab, Silencia spielte unmotiviert etwas mit, um dann nur noch auf Tertia herumzuhacken, die fing dann an zu heulen und irgendwie liegen dann doch die Nerven etwas blank.

EXIT - Das Spiel: Das mysteriöse Museum

Vom Thema her fanden wir es natürlich toll, also Italien, Florenz, Da Vinci, Museum usw. aber das Spiel selbst war nicht so gut wie das mit dem Flugzeug, oft waren die Lösungen nicht wirklich klar sondern eher wage und wir waren uns oft nicht sicher, ob das jetzt die Lösung sein soll oder nicht. Trotzdem bis halb 11 gespielt und alles brav gelöst. 

Danach haben miomarito und ich noch zusammen gesessen, tief geseufzt und uns überlegt, ob wir im Sommer in Garten einen Pool aufbauen können ... und wie man das alles für die Kinder irgendwie erträglicher machen kann, wenn sie eventuell über Monate ihre Freunde nicht treffen können .... ansonsten aber day by day, sonst wird man ja wahnsinnig. 

P.S.: Man kann sich bei Spektrum die aktuelle Ausgabe zum Corona-Virus kostenlos herunterladen (sehr sachlich informativ)