Zunächst galt es ja am Freitag das große Catering zu überstehen. Das war an einem Forschungsinstitut der Uniklinik (oder so ähnlich), letztes Jahr gab' es das auch schon einmal, da hatte ich mir auch mal erklären lassen, was genau sie da forschen, irgendwas mit personalisierten Krebstherapie, was - so vermute ich - sehr spannend und auch sehr motivierend ist, jedenfalls herrscht da immer sehr gute Stimmung, auch wenn alle am Freitagnachmittag/-abend müde sind und es ist sehr international, was ja auch immer toll ist. Aber es waren eben auch sehr viele junge hungrige Leute und entsprechend viel musste ich sehr, sehr viel arbeiten. Außerdem kam hinzu, dass das andere Catering das letzte Mal eindeutlich besser war als dieses Mal und sich daher entsprechend mehr Leute auf meine Crêpes und Galettes stürzten. Aber, wie gesagt, die Leute arbeiten viel und Gott sei Dank war dann um 22 Uhr auch eher Schluss, so dass ich am Ende um kurz nach 23 Uhr wieder zu Hause war (der Crêpier war für den Abbau zuständig, da hatte er anscheinend wieder Zeit). Geschlafen habe ich natürlich erst wieder gegen 1 Uhr ...
Am nächsten Morgen um 7 Uhr aufstehen und dann ging's mit Silencia am Steuer Richtung München, ich hatte eigentlich vor gehabt, auf dem Rücksitz noch einmal zu schlafen, aber dann brauchte miomarito noch was zu Trinken (Tankstelle) und eine Apotheke und nach den Zwischenstopps war ich natürlich nicht mehr in der Lage zu schlafen. Tertia blieb zu Hause, hatte Training und fuhr danach am Nachmittag mit dem Zug zu miomaritos Eltern (war wieder ein großes Logistik-Wochenende u.a. auch weil gerade mal wieder zwischen Tübingen und Stuttgart keine Züge fahren ...) - vergass aber einiges einzupacken (Zahnbürste, Ladekabel, Powerbank, Schlafanzug), das müssen wir noch mal üben (ich war ja fast den ganzen Tag nicht da gewesen und konnte nichts "überwachen").
In München angekommen, fanden wir praktischerweise direkt vor der Wohnung unserer Freundin einen Parkplatz und so gab es erstmal keine weiteren Logistik-Probleme zu lösen. Vor Ort dann viele neue Leute - es war zum Brunch geladen worden -, einige alte Bekannte, die wir seit fast 20 Jahren nicht mehr gesehen hatten und dann auch unsere uralt Freunde aus Tübingen bzw. jetzt eben auch München. Irgendwie wohnen jetzt doch viele Leute in München, wir müssen ja also a) öfter hin und b) lohnt es sich dann aber auch so richtig.
Miomarito musste um 15 Uhr dann schon wieder aufbrechen, weil er gegen Abend eben in Bopfingen - bei seinen Eltern - einen Vortrag zum Bauernkrieg halten musste. Silencia und ich bleiben bis zum frühen Abend in einer wirklich sehr netten Runde weiter bei unserer Freundin. Danach übergab uns unserer Münchner Freund seine Wohnung (oder besser sein Zimmer), Silencia und ich einigten uns darauf, dass wir zusammen in ein Bett passen (und ich nicht mal wieder auf dem Sofa unseres Freunde schlafen "musste" - man schläft da sehr gut, wäre also kein Problem gewesen) und fuhren dann zu dritt weiter nach Giesing, um uns dort erst in eine Kneipe zu setzen und um dann weiter zum Giesinger Bräu zu ziehen, wo unsere Tübinger Freunde in der Schänke sassen und sich nicht mehr allzu weit weiter bewegen wollten (also eher gar nicht). (Ich kenne das Giesinger Bräu ja noch aus seinen Anfängen, als das wirklich noch ein München Geheimtipp war und war da das letzte Mal, als die ihre Braustube da gerade eröffnet hatten, jetzt ist das wesentlich mehr HalliGalli). Nachdem ich ja nicht wirklich ausgeschlafen (Euphemismus) war, waren wir dann auch sehr vernünftig und waren vor Mitternacht wieder "zu Hause".
Ich hatte ja eigentlich so Sachen wie Wir schlendern durch den englischen Garten oder sitzen in einem Biergarten als Programmpunkte vor Augen gehabt, bei im Juli in München, aber damit war natürlich gar nichts. Also beschlossen Silencia und ich am nächsten Morgen gleich in die Pinakothek der Moderne zu gehen (schon wieder), aber die liegt halt sehr praktisch quasi um die Ecke von der Wohnung unseres Freundes.


Es gab außerdem eine Ausstellung namens "Kitchen Culture", zu der ich unbedingt wollte, die leider deutlich kleiner war als gedacht, in der es aber eine original Frankfurter Küche zu sehen gab, von denen - so glaube ich neulich gelesen zu haben - es gar nicht mehr so viele im Original zu sehen gibt. In der Ausstellung gab's dann auch noch Kücheneinheit für die „Unité d'Habitation“ in Marseille von Le Corbusier und die DDR-Version aus den 50er Jahren, die Eschebach K21.

Frankfurter Küche
Dann waren wir noch schnell bei 100 JAHRE – 100 OBJEKTE (einfach 100 Dinge aus den letzten 100 Jahren, die vom Design her halt etwas besonderes waren/Sind) und länger bei ON VIEW einer ganz interessanten Fotografie-Ausstellung
Neben ein paar Bildern von den
Bechers (ich kenne mich da nicht wirklich aus),
kannte ich immerhin noch diesen Zyklus
(Hängung war saublöd, weil die älteren Bilder so weit oben hingen, dass man sie sich gar nicht anschauen konnte ...)
Danach machten wir uns dann auf zum Hauptbahnhof bzw. zur dortigen Flixbus-Station, weil Silencia schon früher heimfahren wollte, um ganz sicher um 18 Uhr in Tübingen zu sein und sich das Finale der EM anschauen können. Ich "musste" noch länger bleiben, weil ich warten musste, bis miomarito, Tertia, miomaritos Eltern und dessen Schwester mit Tochter zurück auf dem Weg von Bad Schussenried wieder nach Bopfingen waren (nach Bad Schussenried waren sie am Vormittag gefahren, um sich gemeinsam miomaritos Ausstellung anzuschauen) und dabei Halt in Ulm machen würden, um mir dort das Auto (und Tertia) zu übergeben, weil miomarito dann mit seiner Schwester zusammen nach Nürnberg fahren würden, um von dort heute mit dem Zug nach Thüringen aufzubrechen, wo er sich mit Kollegen die dortige Bauernkriegs-Ausstellung ansieht.
Ich traf mich daher wieder mit unserem Münchner Freund, dieses mal Lenbachhaus, d.h. im dortigen Café.
Als ich mich setzte schien sogar noch ein wenig die Sonne, ich hatte mir aber trotzdem einen Platz unter dem Dach ausgesucht und bis dann unser Freund kam (was nicht wirklich lange gedauert hat) schüttete es so, dass man selbst unter dem Dach unmöglich sitzen bleiben konnte und weil mein zuvor bestellter Kaffee auch nicht kam, gingen wir einfach direkt ins Museum.
(vor der Regenflut)
Ich war vor *hust* 33 Jahren das letzte mal im Lenbachhaus gewesen und war zunächst etwas irritiert, weil ich nur einen Teil davon in Erinnerung hatte und der Eingang sowie das Café mir völlig unbekannt vorkamen (also irritiert war ich eigentlich bis vorhin, als ich dann doch mal nachschaute, was es da wann für Umbauten gab und ja, es gab eine
Generalsanierung und eben den Erweiterungsbau um 2010, jetzt bin ich beruhigt).
Wir haben uns WAS ZU VERSCHWINDEN DROHT, WIRD BILD. Mensch – Natur – Kunst angeschaut, was schon eher so nach dem Motto war, was haben wir denn alles so im Depot, was auch nur irgendwie im entferntesten zu dem Thema passen könnte, ein paar schöne Bilder waren dabei, aber der rote Faden war schon eher mühsam zu finden. Dann irgendwas mit Gegenwartskunst, wo mir einfach völlig der Zugang fehlt, bis auf ein paar Fotografie-Sachen, die schon ganz beeindruckend waren (lag vermutlich aber eher am historischen Bezug)
(Frankfurt, Anti-Vietnam-Proteste)
Dann noch eine Ausstellung über Auguste Herbin, den ich Null kannte (was nichts heissen muss), dessen Bilder mir aber wirklich gut gefallen haben, obwohl ich jetzt kein Fan der abstrakten Kunst bin (Schöner
Film vom Lenbachhaus zur Ausstellung)

Dann ging es wieder schnell, schnell, schnell zum Bahnhof und mit dem Zug nach Ulm, wo mich miomarito, Tertia und eben der Rest von miomaritos Familie am Bahnhof erwarteten. Weil sie alle nicht so geschickt vor diversen Polizei-Autos geparkt hatten, musste es schnell, schnell gehen und als meinen Rucksack auf die Rückbank legen wollte, knallte die Autotür zu und traf mich "volle Kanne" den der rechten Schläfe. Schmerzen sind schön, wenn sie nachlassen ... was sie aber erst taten als ich dann zu Hause (!!) angekommen eine Schmerztablette nehmen konnte. Es tut immer noch weh und ich gehe davon us, dass ich spätestens morgen aussehe, als wäre ich in eine Schlägerei geraten. Aber ich wurde nicht ohnmächtig und ich konnte mit zusammengebissenen Zähnen auch Auto fahren. Ging eh nur im Schritttempo bzw. gefühltem Schritttempo (35 km/h auf der Landstraße) weil es so regnete, ich auch die Strecke nicht kannte und jederzeit damit rechnen musste, dass vielleicht einfach in irgendeiner Senke die Straße komplett unter Wasser steht (und ich mich dann nicht mehr über dumme Leute im Internet lustig machen kann, die meinen, einfach so durch tiefes Wasser mit dem Auto durchfahren zu können).

Ging aber und am Ende waren auch wir vor 18 Uhr und somit pünktlich zum Final zu Hause.
Und ich konnte dann auch gleich allen Entwarnung geben, das niemand von uns noch in einem Zug in Oberschwaben unterwegs war.
So, also wieder einmal ein volles, anstrengendes aber sehr schönes Wochenende. Dank des Tür-Zusammenstosses geht es mir nur so mittel, und so habe ich mich heute auch sehr, sehr gefreut, dass die eh schon seit Wochen wankelmütige Kundin ihr für Samstag geplantes großes Sommerfest jetzt wegen des schlechten Wetters doch absagt - und ich nicht schon wieder am Ausbacken und Vorbereiten sein müsste. Damit habe ich im Prinzip ab jetzt Urlaub. Müsste nur der Sommer wieder kommen, aber das wird ja eher nichts ... (Tertia ist not amused, weil sie das Gefühl hat - zu Recht - dass der Sommer eigentlich schon vorbei ist bevor ihre Sommerferien (am Donnerstag dann) überhaupt begonnen haben ... )
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