domenica 10 settembre 2023

Handweker und Chronistenpflicht

Ich komme gerade irgendwie nicht mit dem Bloggen hinter her, aber es wird nicht einfacher werden, wenn Arbeit und Schule wieder anfangen. Daher, am Sonntagmorgen, schnell einen Überblick:

Am Freitag habe ich einige Zeit damit verbracht die 50er Jahre Bodendielen im Haus mit der Kreissäge zu verkleinern, weil man die sonst nicht wirklich die Treppen herunter und aus dem Haus bekommt, vor allem nicht, wenn sie mit Nägeln gespickt sind. 




Kein professionelle Kreissägen-Tisch, ging aber auch so 

(ich erwähne das, weil ich vorher noch nie mit einer Kreissäge was gemacht habe und ich mich auch geweigert habe, so etwas zum ersten Mal ohne Einweisung von miomarito und der Anwesenheit einer weiteren Person im Haus zu machen - Freitag hatte miomarito dann home office und ich habe den Berg an Latten "abgearbeitet")

Als ich die in handliche Stücke klein gesägten Latten nach unten in den Garten trug, traf ich auf unsere ehemalige Vermieterin. Und weil die quasi Historikerin in mir stärker ist, habe ich ihr dann erklärt, aus welchen Zimmern die Latten stammen, was wir dort vorhaben, und bei welchem Fußboden wir inzwischen sind. Und weil ich keinen Nerv habe, noch einen Blog oder ein Heft auszumachen, wo ich dann alles reinschreibe, was mir unsere Vermieterin dann im Gegenzug über die Geschichte des Hauses erzählt, schreibe ich das jetzt einfach hier rein und jeder darf das gerne überspringen.
Ich weiß jetzt, dass bei ihrem Einzug Anfang der 70er Jahre in dem Raum, der jetzt das neue Badezimmer wird, eben dieser Holz-Boden und die Hexagon-Kacheln waren und dass in dem Raum ein Waschbecken stand (da wo dann auch in der Küche die Spüle war) - und sie dann dort den Wickeltisch für ihre Kinder hatten, den sie sich hat schreinern lassen und dessen Oberteil jetzt noch im Drempel stand und von uns als Regal benutzt wurde. Außerdem gab's den Drempel nur in der Form, dass da eben die beiden Türen waren und dann dahinter nichts außer das Dach. Um diesen Drempel besser nutzen zu können und auch um alles etwas  (Betonung auf etwas) zu dämmen, haben sie dort dann später diese Innen-Verkleidung eingebaut bzw. den Drempel quasi auf den Bereich der Türen (also etwas mehr) verkleinert - das gleiche übrigens auch bei Silencia im Zimmer (und mit den gleichen Brettern, wie unser Schlafzimmer ausgebaut wurde).
Außerdem gab's noch Informationen zum unteren Badezimmer, da stand zunächst ein Holzofen zum Erwärmen des Wasser und später dann ein Ölofen. Die Fließen ums Waschbecken hat unsere Vermieterin selbst auf alte weiße Fliesen draufgemacht, die Holzverkleidung stammt auch von ihnen und die Fliesen an der Hand über der Badewanne mussten sie selbst bezahlen, weil die Gemeinde, der damals das Hause gehöret, das nicht für notwendig ansah (Das ist überigens ein ständiges Lamento ... wie viel Geld sie in das Haus gesteckten hätten - in dem sie fast kostenlos gewohnt haben ...)

Am Freitagabend kamen dann Tertia und mein Bruder aus Kaiserslautern an, meine Mutter hat Tertia - wie jeden Sommer - die Haar geschnitten und das Kind sieht plötzlich zwei Jahre älter aus, sehr passend für den morgigen Start in die 7. Klasse.

Abends gemütliches Essen, Beisammensitzen und Auto-Kauf-Diskussionen (mein Bruder ist großer Anhänger-Freund, aber ich weiß nicht ...).

Am Samstagmorgen machten wir uns dann mit einer langen Liste meines anderen Bruders (des Architekten) an die Beantwortung seiner Fragen, so zum Beispiel:  Wie ist die Unterseite der Decke konstruiert? Schilfrohrmatten mit Putz oder GK? Wo und wie steht die Drempelwand auf? Wo liegen die Deckenbalken?


Hier das Aufsägen der ganz alten Bodendielen (unterste Schicht)


um herauszufinden, wo genau der Bodenbalken verläuft auf dem auch die Wand steht


und super (ironisch!), der Bodenbalken geht noch 10 cm weiter in den Raum als die Wand, d.h. man kann die Bodendielen (auf der idiotischerweise die deutlich jüngere Wand steht) nicht bündig an der Wand absägen (weil drunter der große Balken ist)


Auf der anderen Seite enden die Dielen ja Gott sei Dank vor der Wand
(das Rohr liess sich übrigens einfach rausnehmen, das war nirgends angeschlossen ...
Das Rohr im Drempel dürfte wohl der Be- und Entlüftung gesorgt haben, denn früher aus sin dem Raum mal ein Ofen gestanden haben)



Nachdem ich ja schon am Tag vorher erzählt bekommen hatte, dass diese Innenauskleidung erst in den 70 Jahren eingebaut wurde und auch gecheckt hatte, dass da keine Dachsparren aufliegen, konnten wir den Drempel einfach abbauen.

Funde aus dem Dremel-Bereich:


SEHR alte Kartoffeln ...
(nicht von uns)



Schulmaterial (?)


Medizin

(dem Herr Doktor ist das Röhrchen allerdings beim Waschmaschine-Verschieben runtergefallen und ging dabei oder als jemand dann drauf trat kaputt...)




Viel Schlepperei ... 

Am Samstag kam dann auch die frohe Botschaft unseres Handwerkers, dass es doch erst NÄCHTE Woche losgehen kann ... wir hatten ja gehofft, dass wir den ganzen Bauschutt dann gleich den Handwerkern mitgeben können, aber jetzt müssen wir das erst einmal unten im Garten/vorm Haus lagern.


Löcher in die Decke gebohrt, erfreulicherweise finden sich neben Gripsputz, und Schilfrohrplatten auch anständige Holzbretter, so dass dem Plan (meines Architektenbruders) eine Wand um die Dusche zu bauen (ich kann das schlecht erklären) und dann an diese das Waschbecken zu hängen, wohl nichts im Wege steht. (die Wand muss an der Decke befestigt werden)



Ich muss jetzt noch das da noch herum liegende Holz runtertragen, dann sind wir fürs erste mit dem Raum fertig bzw. die Profis sollen das dann übernehmen (das Bad selbst kommt erst nächstes Jahr, wegen Abschreibung usw. jetzt muss erst mal der Boden samt Schüttung ganz raus und dann wird der neue Boden aufgebaut, Leitungen und Anschlüsse verlegt und der Heizkörper eingebaut)


Unser Schlafzimmer mussten wir ausräumen, da haben wir uns aber auf die Schränke (3 kleine Pax, ein großer), weil miomarito die mit mir nicht tragen kann und so haben das dann miomariot und mein Bruder gemacht. Den großen mussten wir aber abbauen und ich habe zwischendurch mal Zweifel geäußert, ob denen (teilweise fast 20 Jahre alt und schon mehrmals auf und abgebaut) das so gut bekommt (die müssen ja dann wieder auf den provisorischen Boden im Schlafzimmer, damit das Gästezimmer gemacht werden kann und dann ja irgendwie auch wieder aus dem Schlafzimmer aus, wenn der endgültige Boden da rein kommt) ... immerhin hat mich mein Bruder aufgeklärt, dass das teure am Pax die Schubladen und Türen sind, man könnte also einfach einen neuen Korpus kaufen ... wir werden sehen). Also das Gästezimmer ist jetzt schon ziemlich voll, wir müssen ja zumindest auch an einen Teil der Schränke und Kommoden dran kommen und deshalb stehen jetzt auch schon Teile der Schränke im Wohnzimmer ... und dann gibt es ja auch noch das Bett, dass irgendwo hin muss .. aber da warten wir, bis die Handwerker WIRKLICH kommen.

Und noch einen Ausblick auf das nächste Problem:



Wir haben gemeinsam versucht, beim Fußboden im Gästezimmer mal ein Brett zu lösen, weil wir ja gerne den Boden nach dem Austausch der Schüttung wiederverwenden würden. Die Handwerker meinten schon Ou, schwierig! und ja ... Der Boden ist natürlich mit Nut und Feder verlegt, aber zusätzliche auch noch mit den von mir inzwischen verhassten Schraubnägeln für die Ewigkeit festgemacht worden. Wir sind aber wieder am Überlegen und ausprobieren, weil wir es so traurig fänden, das Holz einfach auf den Müll werfen zu müssen ...

Und weil ich am späten Nachmittag (mein Bruder war schon wieder auf der Heimreise) noch nciht genug vom Handwerken hatte, habe ich mich noch mal an die im letzten (!) Jahr angefangene Befreiung der Wohnzimmertür von x-Schichten Lack und anderem absolut ekligen klebrigen Zeugs gemacht ... ist aber eher frustrierend, weil man nicht voran kommt.



Ansonsten kommt Silencia heute von ihrem Festival zurück (zu dem sie mit einem Zeit OHNE Gestänge gereist ist, obwohl ich x-mal gefragt hatte, ob sie nachgeschaut habe, ob da das Gestänge auch wirklich drin ist), Tertia hat gestern mit ihren Freundinnen im Dorf das inzwischen fast obligatorische Regenboden-Frühstüc-Picknick auf der Grundschule-Wiese zum Ferienende abgehalten (jedes Mädchen bekommt eine Farbe des Regenbogens zugeteilt, sollte sich in der Farbe kleiden und darf nur Essen mitbringen, das diese Farbe hat - dieses Mal hatte Tertia Orange, was kleidertechnisch absolut nicht funktioniert hat, aber lebensmitteltechnisch eindeutig besser war letztes Jahr pink ...). Ilfiglio reist heute Vormittag von Banja Luka weiter nach Sarajevo (guter Move, denn heute Mittag spielt Serbien gegen Deutschland im Final der Basketball-WM und so richtige entspannt sind die Serben da vermutlich nicht, gerade beim Basketball...), gestern war er in Prijedor  und außerdem schickt er (gefühlt) ständig Videos, die er aus dem offenen Fenster fahrender Züge filmt und das ist echt etwas, was ich unglaublich vermisse ... also dass man bei Zügen die Fenster aufmachen kann (und ich denke dann immer an Karen und ihre tolle Zugreise)

So, jetzt aber noch etwas Schutt aufräumen, Crêperie vorbereiten und Autos suchen ... (d.h. ich leihe mir nächste Woche das ein oder andere Teil-Auto aus und schaue, ob da das ganze Catering-Zeugs reinpassen würde ...)

4 commenti:

kleine fluchten ♥ ha detto...

Also nachdem wir ja in der alten Dorfschule meiner Oma (wider Erwarten!) doch nicht das Bernsteinzimmer hinter der im Krieg zugemauerten Tür im Keller gefunden haben, spekuliere ich jetzt ganz stark auf Euch und lese Deine Renovierungsberichte mit sehr viel Freude :)

IO ha detto...

Das freut mich!

(ich wäre aber gerne 20 Jahre jünger ... das würde vieles einfacher/LEICHTER machen ... wobei mit kleinen Kindern ...)

Karen ha detto...

Wir sind ja schon am Überlegen, wohin die nächste Zugreise gehen könnte… Vermutlich werden Sizilien und die tollen italienischen Zugverbindungen noch eine Weile warten müssen und wir müssen erst noch ein bisschen den Osten und den Balkan bereisen, solange es da noch Züge mit zu öffnenden Fenstern gibt.

IO ha detto...

Ilfiglio hat sogar von uniformierten Bahnwärter gesprochen, die mit einer Handlampe neben dem Gleis auf der eingleisigen Strecke stehen und mit der Lampe die Signale geben. Ich habe ihm gesagt (und er tut es auch, das alte Historikerkind), er muss sich das alles merken/fotografieren/ausschreiben, weil das ja eigentlich eine Reise in die Vergangenheit ist und es das bald alles so nicht mehr geben wird.

Mir geht es so mit Griechenland (genauer der Pelepones) so, da war ich damals (1995 oder so) mit der Schmalspurbahn unterwegs, und mit Hühnern und Ziegen und orthodoxen Priestern und der "Verkehrsknotenpunkt" Kalamata (Stand so im Reiseführer) stellte sich als ein Mini-Bahnhof mit vielen Hühner aber keinem Personal oder auch nur einem Fahrplan heraus (und somit ohne Hinweis, wann der "Anschlusszug" kommen würde ...) ... gibt's alles nicht mehr ...

(ich muss immer an Patrick Leigh Fermor und seine Wanderung in den 1930er Jahren nach Istanbul denken, der beschreibt da im Osten auch so eine Welt, von der er weiß, dass sie untergehen wird bzw. am Untergehen ist)