venerdì 18 novembre 2022

Schlafen - damals

Mein erster Blog hatte ja den Untertitel Schlafe! Was willst du mehr?! (ein sehr passendes Goethe-Zitat) und ehrlich gesagt handelten die ersten vier Jahre (mal abgesehen von Berichten über das Leben in Genua und Rom und den Umzug 2006 nach Tübingen) auch hauptsächlich davon, wie ich "die Kinder ins Bett bringe" (ein Euphemismus, wie man gleich feststellen wird), wie oft wer wann aufgewacht ist und wieviele Stunden - hauptsächlich von Silencia - nachts geschrien wurde und wann morgens dann alle wieder wach waren - nämlich irgendwann um 5 Uhr. Und vor allem wie unglaublich müde ich war, weil ich selten mehr als 2 Stunden am Stück geschlafen habe und dann ja auch nicht nur kurz ein Kind beruhigen musste, sondern Silencia oft stundenlang das Haus zusammen schrie (auch wenn sie da hauptsächlich bei miomarito auf dem Arm war, das alte Papi!-Kind, schlafen ging trotzdem nicht wirklich). Wenn ich mir das heute durchlese, wundere ich mich zum einen darüber, wie ich das überhaupt durchgehalten habe (andererseits, was wäre die Alternative gewesen, gab ja keine) und wundere mich wiederum auch nicht darüber, dass ich 2007 und 2008 eigentlich durchgehend krank war (Mandelentzündungen am laufenden Band).  

Über ilfiglios Schlafverhalten im ersten Lebensjahr habe ich gar nicht so viel aufgeschrieben, zum einen weil wir dachten, das sei halt normal und weil es uns damals auch nicht soooo gestresst hat (Genua, nur ein Kind, freies Arbeiten für miomarito an seiner Diss, war eh egal wenn man nachts mal ein Stündchen wach war, oder zwei). Rückblicken las sich das dann so: 
Einschlafen war immer schon Terror, mit wenigen Wochen musste es zum Einschlafen stockdunkel sein (sonst gab es ja zuviel zu sehen) und man mußte ilfigio den Kopf auf die Matratze drücken. Später habe ich mich auf ihn drauf legen müssen, damit er mal Ruhe gab. Einschlafen im Kinderwagen geht schon seit über einem Jahr nicht mehr richtig und selbst im Auto war es bis vor kurzem immer ein Problem und mit Gebrüll verbunden.
[als ich das schieb, war ilfiglio ca. 1,5 Jahre alt]

Als Silencia dann auf die Welt kam, ging's aber eigentlich genauso weiter, am Anfang hat man ja noch viele Hormone und sie wurde halt einfach wie ein normales Baby nachts immer wieder wach, wollte was trinken und schlief dann wieder ein. Damit war dann aber leider auch schnell wieder Schluß und sie wehrte sich zum einen stundenlang gegen das Einschlafen und brüllten eben zusätzlich nachts noch stundenlang herum, weil sie unter gar keinen Umständen wieder weiter schlafen wollte. Gar nicht. In Kombination mit dem ebenfalls nicht durchschlafenden ilfiglio ... der absolute Horror. Immerhin hatte ich hin und wieder die Möglichkeit, zu meinen Eltern zu flüchten, um mich dort etwas erholen zu können - und miomarito musste damals ja auch seine Diss zu Ende schreiben und das geht eben auch nicht so wirklich gut, wenn man Nächte lang ein schreiendes Kind beruhigen muss (die Nachbarn liebten uns ..)

Gestern noch hielt ich die Aktion, dass mein Vater extra nach Tübingen kommt, um uns abzuholen, damit ich nicht Auto fahren muss für etwas übertrieben...
Ilfiglio ist gestern Abend um 23:00 Uhr aufgewacht und konnte bis 0:30 Uhr nicht wieder einschlafen. Silencia hat nach alle dem Einschlaf-Gebrüll bis Mitternacht geschlafen, sich stillen lassen und ist dann problemlos wieder eingeschlafen. Ebenso um 1:00 Uhr, um 2:00 Uhr, um 3:00 Uhr, um 3:45 Uhr und um 5:00 Uhr ...
Um 5:30 Uhr wollte ilfiglio dann aufstehen. Ich wäre nicht in der Lage, heute Auto zu fahren.

[April 2007, ilfiglio war also ca. 2,5 Jahre alt, Silencia ein halbes Jahr]  

Ich glaube, man könnte Silencia zwei Finger amputieren und hätte brüll-technisch den selben Effekt wie bei dem Versuch, sie zum Schlafen zu bringen.
Ich habe gerade wieder an meine Mutter übergeben, weil ich immer noch das Nervenflattern bekomme, wenn ich meine Tochter mit voller Gewalt den Kopf auf die Matratze drücken, ihr Augen und Ohren zuhalten und gleichzeitig auch noch den Po runter drücken muss. Und dabei brüllt sie, was das Zeug hält - bis sie einschläft.
Ich denke jedes Mal - obwohl ich in der Hinsicht ja nun eigentlich genug Erfahrung mit ilfiglio besitze -, dass sie sich irgendwie ganz fürchterlich weh getan hat, werde unsicher, sie merkt es, strampelt sich frei und alles beginnt wieder von vorne ...
P.S.: Immerhin dauert dieser Horror-Trip nur noch ein paar Minuten und nicht mehr Stunden ...
 
[auch April 2007] 

5 Hände mindestens bräuchte man derzeit, um Silencia zum Schlafen zu bringen.
Eine, um den Schnuller festzuhalten, den sie immer ausspucken will, sobald sie merkt, dass sie beim Nuckeln - um Gottes Willen! - einschlafen könnte. Dann eine, die den Kopf immer wieder sanft - und im Verlauf der Zeit dann doch etwas weniger saft - zurück auf die Matratze befördert. Dann eine, die die Beine festhält bzw. die ihr den Hintern immer wieder runterdrückt, weil Silencia sich - um ja nicht einzuschalfen - immer wieder abstöst bzw. versucht, in den Vierfüßlerstand zu kommen. Eine weitere zum Händchen halten, aber am besten eine für jede Hand und dann noch eine, die ihr hin und wieder beruhigend über den Kopf streichelt.
Oh, jetzt sind wir schon bei 6 Stück, oder?! Da ich nur zwei Hände habe, muss (bzw. kann ich, weil 
Silencia zur Zeit auf einer Matratze am Boden schläft) ich auch mein Bein (!) benutzen ... und es dauert ewig!
[Mai 2007 - das mit den dauert nur noch ein paar Minuten hatte sich wohl schnell wieder erledigt ...]

und so weiter:

Es versprach eine irgendwie vielleicht doch erträglich Nacht zu werden.
Von wegen... 21:30 Uhr Silencia wacht schreiend auf und ich dachte mir noch, stillst Du sei schnell, dann kannst Du in Ruhe schlafen gehen. So. Schlafen konnte ich dann nach 23 Uhr, weil Madame das halbe Haus zusammen gebrüllt hat, sich geweigert hat zu schlafen, sich von miomarito hat nicht beruhigen lassen und auch nicht so wirklich von mir.
Irgendwann nach 23 Uhr hat sich 
miomarito dann Silencia geschnappt und sich mit ihr im Wohnzimmer verbarrikadiert, damit ich trotz des Gebrülls irgendwie schlafen konnte. Ich weiß nicht, wann sie dann endlich wieder eingeschlafen ist.
Wach war sie auf jeden Fall wieder - mit viel Gebrüll - um 2, um 4, um 5 und dann freundlicherweise erst wieder um 6:30 Uhr - so lange hat dann auch ilfiglio geschlafen.
Juli 2007

Die beiden haben immer sehr wenig geschlafen, irgendwas zwischen 9 und 11 Stunden am Tag, auch später, aber es wurde deutlich besser als Silencia dann mit 1,5 Jahren nicht mehr Mittagsschlaf gemacht hat und ich die beiden gefühlt jeden Tag auch mindestens 3 Stunden an der frischen Luft durch die Gegend gejagt habe. Tertia war übrigens deutlich unkomplizierter und ging in der Regel FREIWILLIG (!!) ins Bett. 

Was habe ich mir damals vorgenommen und mir ausgemalt, wie ich mich für den ganzen jahrelangen Schlafentzug räche und die beiden dann als Teenager um 5 Uhr irgendwas morgens wecke, damit sie mal sehen, wie das so ist. Habe ich natürlich nie gemacht, man verzeiht das Ganze ja dann doch und außerdem will niemand motzige, weil um 5 Uhr irgendwas geweckte Teenager im Haus haben ;-)

Was mir von Silencia noch sehr im Gedächtnis geblieben ist, sind ihre legendären Wutanfälle. Die kommen dann demnächst mal, ihre Erlaubnis, alte Geschichten wieder auszugraben habe ich nämlich schon, die von ilfiglio noch nicht, da gäb's dann auch sehr viel lustiges zum Thema Klugscheisser :-)

5 commenti:

Anonimo ha detto...

Oh Gott ja, da kommen Erinnerungen hoch.Wenn man es nicht selbst erlebt hat, kann man es sich nicht vorstellen. Einschlafringen hab ich das genannt. Immerhin wart ihr zu zweit, das macht es etwas leichter.t

kleine fluchten ♥ ha detto...

Ja, Erinnerungen auch bei mir. Hier war es ja nur die Große (von der ich bis heute sicher bin, dass sie nur deswegen mit sechs Monaten schon stehen(!) konnte, weil man dann brüllend am Bettgitter stehen und nicht liegenbleiben musste) und es ist irgendwie überhaupt kein Wunder, dass wir einen Altersabstand von viereinhalb Jahren zwischen den Kindern haben... Wobei die zweite ja dann von Tag 1 an durch- und überhaupt sehr viel und gerne schlief und man sie zum Stillen oft komplett ausziehen musste, damit sie wenigstens wach genug zum Trinken wurde, auch strange. Normales Schlafverhalten ist nicht so ein Ding in dieser Familie. Immerhin: Keine hat ein Trauma davongetragen, offenbar nicht mal wir Eltern. Was will man mehr ;)

Karin ha detto...

Daran kann ich mich ja noch gut erinnern.
Bei uns war ja nur der Älteste so richtig anstrengend beim Einschlafen - mittlerweile denke ich aber, das war ein bisschen unsere Schuld, weil wir erwarteten, dass er in seinem Bettchen zu einer bestimmten Uhrzeit und so… Bei den anderen Beiden hab ich mir definitiv weniger angetan und mit S hatten wir dann auch ein Kind, das sagte „ich bin müde“. 😄

Wenn ich sehe, welche tollen Sachen es da jetzt gibt: motorbetriebene Wippen und rüttelnde Bettchen und White Noise Maschinen… hätte ich alles gut brauchen können!

Susan ha detto...

Meine Kinder (nur 2 und Altersunterschied 17 Monate) haben mich tagsüber oft am Rande des Wahnsinns getrieben aber eins kann ich zum Glück schreiben: sie schliefen wunderbar, alle beide. Der Grosse ging um 19.00 Uhr ins Bett, wollte nicht einmal geknuddelt werden, drehte sich auf die Seite und schlief augenblicklich ein, bis 6.00 Uhr morgens. Die Kleine schlief in meinen Armen ein, ich legte sie hin und auch sie schlief durch. Tagsüber dafür ab 1.5 Jahren kein Mittagsschlaf mehr. Und WENN sie mal schliefen, dann exakt 30 Minuten und das wars. Nächte des Grauens hatten wir zum Glück nicht oft.

IO ha detto...

Ach ja ... ich bin einfach nur so froh, dass die Zeiten rum sind :-)