Freitag: 5 Uhr irgendwas aufgestanden, dann Crêpes-Zeug gepackt und mit dem Crêpier zusammen auf einen Hof viele Ortschaften weiter gefahren, um dort den Anhänger für das heutige Catering am Abend aufgebaut. Dann eingekauft, Teige zubereitet und mich noch mal ins Bett gelegt, weil der Abend lang wird. Ich soll mit dem Crêpier Auto tauschen und den Anhänger nach Haus fahren. Find ich so mittel-witzig, weil ich das Ding alleine kaum bewegen kann und auch schon sehr lange nicht mehr damit gefahren bin. Aber gut, damit ich nicht vor lauter Erschöpfung dann Mist baue, eine Runde Schlaf nachholen.
Als ich aufwache hat sich die Sache mit dem Autotauschen schon wieder erledigt, dafür hat der Crêpier für seine jetzt beginnende Veranstaltung den Rozell vergessen (das Holzteil, mit dem man den Teig auf der Platte verteilt - also sehr, sehr wichtig), also heisst es für mich rein ins Auto, 40 min Fahrt hin (Freitagnachmittag ...), Rozell-Übergabe, immerhin nur 30 min zurück, gleich noch mal einkaufen gewesen, weil für die Caterings am Sam- und Sonntag noch Sachen fehlen, und dann geht es schon weiter, die letzten Sachen für mein Catering einzupacken. Silencia, die nach den Ferien vermutlich hier im gehobenen Dorf-Gasthof anfängt auszuhelfen (und "richtige" Gastronomie lernen wird), kommt mit, weil 70 Leute alleine natürlich absolut nicht zu bewältigen sind. Wir arbeiten dementsprechend auch am Anschlag, um 22 Uhr sind wir mit dem Backen fertig, um 23 Uhr ist der Wagen geputzt, alles eingepackt, um 23:40 Uhr schmeisse ich Silencia bei uns zu Haus aus dem Auto (sie hatte 6 Stunden Schule, drei Stunden Turnen (selbst und als Trainerin) und dann noch 6 Stunden Crêpes-Arbeit - ist also entsprechend erledigt) und sortiere dann noch den Rest wieder in die Kühlschränke und räume alles auf. Als ich kurz nach Mitternacht nach Hause komme, erfreut mich miomarito mit der frohen Botschaft, dass wir Kugelkäfer in größeren Mengen haben, in seinem Arbeitszimmer und dem Schlafzimmer ... ich ziehe um in Tertias Zimmer, die im Sommer eh unten auf dem Sofa schläft - Irgendwann weit, weit nach Mitternacht falle ich dann auch um ins Bett.
Samstag: Viel zu wenig geschlafen, aber was will man machen. Mit miomarito ausführlich die Kugelkäfer-Situation diskutiert, meinen Bruder als Besitzer des Hauses informiert, wir bevorzugen die Bekämpfung mit Schlupfwespen ... mal schauen (geht im Moment eh nicht, weil die wiederum keine Temperaturen über 30°C mögen ... wird jetzt erst mal schwierig). Miomarito fährt heute zu einem Freund in die Vorderpfalz, 50. Geburtstag feiern, ich kann ja nicht mit, die Kinder bleiben auch hier, Silencia muss ihre mündliche Mathe-Prüfung (über den Stoff, den sie in Frankreich verpasst hat) vorbereiten und verzichtet auch auf ihren abendlichen Ausgang, so dass ich auch Tertia nicht alleine zu Hause allen muss.
Miomarito geht vorher noch einkaufen und fährt Tertia zur rhythmischen Sportgymnastik, ich hole sie dann zwei Stunden später wieder ab, als ich angekommen, erreicht mich eine Nachricht von miomarito, ob ich okay sei? Ich: Hä?! Er: Erdbeben!! Ich: Hä?! Sprich als ich auf der Schnellstraße mit 100km/h entlang brauste, gab's das hier stärkste Erdbeben seit langem und ich habe davon im Auto absolut nichts mitbekommen. Tertia war beim Abholen dann doch auch ziemlich beeindruckt vom Erdbeben und konnte sich absolut nicht vorstellen, wie man das nicht mitbekommen konnte ...
Wieder zurück nach Hause, miomarito war am Aufbrechen, voller Vorfreude, weil gerade in Stuttgart der gesamte Bahnverkehr zusammen brach. Er hat es dann aber irgendwie geschafft, einigermaßen pünktlich anzukommen.
Ich machte mich wieder an Packen, fuhr mit meinem ganzen Crêpes-Zeug ein paar Ortschaften weiter, baute auf und buck wieder mehrere Stunden bei einem runden Geburtstag Crêpes und Galettes. Dieses Mal nur bis 21 Uhr, um kurz nach 22 Uhr hatte ich alles wieder ins Auto gepackt, um 23 Uhr alles wieder an Ort und Stelle und war dann kurz vor Mitternacht auch wieder zu Hause. Puh.
Sonntag: Ausschlafen bis 9 Uhr, dann gibt's eh volle Es-ist-gleich-Gottesdienst-Geläut, im 30 min bzw. 15 min Abstand, da ist eh nichts mehr mit Schlafen. Ich fühle mich allerdings, als ob ich locker noch 12 weitere Stunden Schlaf bräuchte. Erfreulicherweise motzt mein Rücken aber nicht, ich hatte gestern zusätzlich zu der üblichen Catering-Schlepperei noch 60 Teller zu transportieren und die Kisten waren so schwer, dass ich dachte, okay, das war's jetzt. Scheint aber gut gegangen zu sein.
Tertia will unbedingt zu einer Freundin, die eher weit weg wohnt, ich habe aber keine Lust sie dahin zu fahren und wieder abzuholen (müde, eh zu viel Auto gefahren die letzten Tage und überhaupt), sie sucht sich selbstständig Verbindungen mit Bus und Bahn aus und macht sich mit ihrem 9-Euro-Ticket auf den Weg. (Später wird sie dann von den Eltern des Mädchens mit dem Auto nach Hause gefahren, weil ... ist ja sonst so umständlich).
Ich räume zwei Stunden lang die Küche auf und putze sie (mal was anderes ...), die letzten Tag haben ihre Spuren hinterlassen ... ich versuche auch noch etwas aufzuräumen, am Montag kommt unser Architekt mit einem Heizungsmenschen.
Da sich bei uns keiner der Heizungsmenschen, die wir beauftragt hatten und die wir wochen- und monatelang immer wieder angerufen hatten, meldet und uns keiner nach den diversen Besichtigungen vor Ort ein Angebot gemacht hat, haben wir unser Leid dem Architekten geklagt, der für uns den energetischen Sanierungsplan machen soll - diesen aber erst machen kann, wenn er weiß, was wir für eine Heizung einbauen wollen. Also hat er da jetzt in die Hand genommen, ist da jetzt auch unser Architekt und hatte sein Kommen eben für Montag angekündigt.
[Ich versuche derweilen der schwierigen Gesamt-Welt-Lage immerhin einen gewissen Unterhaltungswert abzugewinnen, in dem ich Artikel und Kommentare zu Gaslieferstop (was für ein Glück, dass wir nicht einfach doch schnell eine Gas-Heizung einbauen haben lassen und das Tübinger Strom schon normal zu 70% Öko ist) lese, zu Oh-mein-Gott!! nachts nur noch 17 °C und tagsüber nur noch 20°C (*muahaha* das bekommen wir niemals hin, 20°C vielleicht wenn alle in einem Raum mit dem Ölofen sind und oder wir in der Küche viel gekocht haben) oder aber auch Wasserknappheit (im damaligen Jahrhundertsommer 2003 (den es ja jetzt quasi jedes zweite Jahr gibt), hatten wir in Genua auf Grund des niedrigen Drucks in den Wasserleitungen bzw. der Aquädukte tagelang kein Wasser, weil immer nur ein Aquädukt arbeiten konnte, das andere wurde abgeschaltet (oder zwei oder was weiß ich, jedenfalls kein Wasser). Frisch aus Deutschland kommend haben wir dann natürlich bei unserem Hausmeister immer wieder nachgefragt, wann denn wieder Wasser kommt, lakonische Antwort: C'è acqua o non c'è acqua (entweder es gibt Wasser oder es gibt kein Wasser) Überlebt man auch.]
Dann noch die kühlen Temperaturen genutzt und im Garten gearbeitet. Zu Abendessen gab's Pasta mit eigenen Zucchini und Feta, sowie einen Kopfsalat mit Gurken aus dem Garten. Ich hätte wirklich gerne mehr Zeit, mich um den Obst- und Gemüse-Anbau zu kümmern, aber keine Chance. Außerdem mit heimlicher Freunde festgestellt, dass unsere Wiese sehr gut aussieht, obwohl wir wir die Tanne gefällt haben (viel zu viel Sonne!!!) und ich auch noch nicht einmal die Wiese gegossen habe (was in den letzten Jahren immer gemacht wurde und doch nicht viel zu helfen schien - was aber halt auch ein Sprenger und da verdunstet eh viel zu viel, aber egal, schauen wir jetzt mal, wie die Wiese die nächsten zwei Hitze-Wochen überlebt)
Abends Telefonkonferenz mit meinem Bruder wegen der Kugelkäfer.
Montag: Der übliche Crêperie-Tag. Dummerweise habe ich mich zweimal verbrannt, schön innen an den Unterarmen ... tut noch mal extra mehr weh ... außerdem habe ich mir irgendwie den Ellenbogen geschrotet, innen drin ...
Derweilen hatte Miomarito den Architekten und den Heizungsmenschen bei uns zu Hause, und es sieht jetzt doch nach einer Pellets-Heizung mit Solar-Thermie aus. Alles in der Garage, unsere Keller seien zu feucht, auch wolle man dann nicht durch die mindestens 500 Jahre alten Gewölbe irgendwelche Löcher bohren, also kommt alles in unser Garagen-Häuschen und wird dann unterirdisch zum Haus geleitet (die ganze Auffahrt ...), wenn der Schornsteinfeger sein Plazet wegen des neuen Schornsteins und gewisser Abstand-Bestimmungen gibt. Und der Architekt übernimmt jetzt das mit den Angeboten und ich hoffe, das klappt dann besser. Vor dem übernächsten Winter wird das zwar eh nichts mehr ... ich hoffe, unser Ölofen macht des entgegen der Warnung des Ölofen-Menschens noch einen Winter ... und angesichts des Strompreises wird das mit dem Heizen schon schwierig genug ... immerhin ist das Haus so gebaut, dass es nicht anfängt zu schimmeln, wenn man wenig oder gar nicht heizt.
Abends Telefonkonferenz mit meinem Bruder wegen der Heizung.
So, und heute würde ich gerne einfach mal gar nichts machen, aber *hahaha*. Noch knappe 4 Wochen bis Urlaub ...
3 commenti:
Man ist ja schon beim Lesen total atemlos :) und da klammere ich schon Erdbeben, Käfer, Verbrennung und Ellenbogen aus. Du bist echt der unverwüstliche Wahnsinn :) (warum nur muss ich gerade an die gute alte Werbung vom Duracell Hasen denken?)!
Alles Gute gegen die Käfer und gute Besserung für die Verletzungen. Und mit dem mal nichts machen klappt es hoffentlich irgendwie.
Liebe Grüße,
Ina
Bin grad erschöpft vom Lesen.
Meine GÜTE! Wie geht das?
Ich drücke die Daumen für... nein, gegen! die Käfer und für! die Heizung.
Und... wo war ich?... ach ja, Verbrennung. Erprobter Tipp, egal ob Kollisionen mit heissem Bügeleisen an nacktem Oberschenkel (frag nicht), oder Unterarm an heissem Backofen oder unbedachte Finger an heissem Grill: Heilerde. Jahaa!
Heilerde mit kaltem Wasser zu dicker Pampe anrühren, draufschmieren (schön dick), Mullbinde drauf, damit die Pampe da bleibt wo sie soll, über Nacht drauf lassen, abwaschen, tadaa, keine Blasen. Das Aua verschwindet übrigens auch extrem schnell nach wenigen Minuten.
;)
LG
Gwen
Ja, ist gerade wieder mal ein bisschen viel, zwar weniger als letztes Jahr, aber dafür arbeitet miomarito ja wieder und zwar viel und meist auswärts ... der Herbst wird dann ruhiger. Hoffentlich ...
Und Heilerde kann ich während der Arbeit nicht machen, da bekommt die Hygiene-Kontrolle einen Herzanfall, wenn ich das in der Gastronomie a) anrühre b) auftrage und c) an der Hand/Unterarm eine Art Verband habe. ABER: Ich habe in der Regel Kühlelemente im Tiefkühlschrank oder beim Catering in den Kühlboxen eh drin. Das geht sehr gut und richtige Blasen habe ich bisher nur einmal bekommen.
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