domenica 28 marzo 2021

98,8

Läuft. Siehe Überschrift. 

Drei Tage Crêpes gebacken, die ersten beiden Tage waren katastrophal, ich stand am Freitag in einem Dorf, wo wir bei Regen und Schneesturm in der Regel immer mehr Umsatz gemacht haben als an diesem wunderschönen Freitags-Frühlingstag. Muss ich nicht verstehen (sind alle in Tübingen, in der Stadt). Heute dafür dann um so besser, jetzt bin ich wieder glücklich und zufrieden (und müde).

Unsere Lebensmittelbestellung aus Italien ist auch da, allerdings hatte der Paketdienst keine Bock nach unserem Haus zu suchen (UPS) und behauptete, wir seien nicht da gewesen - dabei waren alle außer mir zu Hause. Daher musste miomarito am nächsten Tag ans andere Ende der Stadt fahren und dort das Paket abholen - wir waren schon etwas nervös, weil hm ... so ein gekühltes Paket ... wie lange geht das gut ... Jetzt ist aber alles sicher zu Hause, im Campingkühlschrank (ganz authentisch), weil wir in unserem normalen gar keinen Platz mehr haben. 


Ansonsten sehr oft den Ausdruck Haben die eigentlich alle Lack gesoffen?! gebraucht, einen Ausdruck, den ich bisher in meinem Leben eigentlich nicht benutzt habe, aber ehrlich gesagt fällt mir angesichts der Corona-Strategie (muahhaha Strategie) nichts anderes mehr ein. Ich bin ja eigentlich eher staatsragend, aber ... Haben die eigentlich alle Lack gesoffen?! 

Glücklicherweise (a apropos) wurde ich aber von einem Kunden aufgeklärt, dass jetzt Schluss mit der Pandemie ist, er käme in Deutschland viel herum, es gäre an allen Ecken, und jetzt würden dann alle verklagt, das ging alles vor Gericht und dann sei diese Fake-Pandemie zu Ende. Was will man da sagen ...  immerhin vertraut er noch der Justiz, ist ja auch was ... und schön, wenn es so einfach wäre. 

Und weil ich am Freitag und Samstag eher wenig Crêpes backen musste (weil niemand kam) und auch, weil ich inzwischen bei Auf- und Abbau immer Podcast höre, gibt es jetzt noch drei Hinweise von mir:

Synapsen: Kinderseelen in der Pandemie - der Titel ist fürchterlich, aber man muss nur ein paar Minuten reinhören, dann merkt man, dass das ein ganz toller Pädagoge und alles sehr wissenschaftlich ist. Lohnt sich wirklich, teilweise auch ganz ohne Corona (also tolle Ideen, die auch ohne Corona wichtig sein sollten). Sag ich, als alte Schul-und Lehrer-Hasserin.

Dann ein Podcast (wobei man sich das alles auch als Video auf YouTube anschauen kann) von Jung und naiv mit Dirk Brockmann, einem Physiker und Experte für epidemiologische Modellierung (der Dank geht dann Natalie!) Das ist sehr interessant, ich war schon gleich zu Anfang ganz begeistert, wie toll der Mann erklären kann (also zuerst geht es darum, wer seinen Arbeitsplatz bezahlt und sagen wir mal, das sind Konstrukte, die ich natürlich kenne, aber noch nie so gut erklärt gehört habe), das Sprachtempo ist etwas gewöhnungsbedürftig ... (erster Gedanken, na gut, norddeutsch, aber vielleicht stimmt das ja auch gar nicht)... jedenfalls dachte ich mehrmals, dass ich eben keine mobilen Daten mehr hätte ... weil die Pausen so lang waren ...

Und dann noch .. eigentlich auch kein Podcast, aber ich habe eben nur zugehört ... für alle, die nicht ihre ganze Freizeit (ich ... also fast meine ganze) damit verbringen, sich über Covid19 zu informieren ... die Podiumsdiskussion zum Abschluss der jährlichen Fachtagung der Gesellschaft für Virologie, bei der Virologen wie Drosten, Ciesek, Eckerle usw. Fragen von "normalen Menschen" beantworten. Ich war eher so: ja, klar, hab ich ja da schon gelesen und okay, wusste ich auch schon usw. aber es war trotzdem interessant (und sei es nur, dass ich mir dachte, Frau Eckerle hört sich schon sehr nach Heimat an ;-) - also fast, eher kurpfälzisch, aber nach Brockmann sehr heimatlich ;-)) und alles in eher unaufgeregt (also nicht im Sinne von optimistisch, aber halt seriös wissenschaftlich)

Ja, und dann stellt sich ja immer noch die Frage, wie geht das mit Tübingen und seinem Modellprojekt, irgendwie wurde es verlängert, Alkohol gibt es jetzt aber nur bis 20 Uhr (da lief wohl einiges aus dem Ruder) und der rasante Anstieg der Zahlen im Landkreis betrifft NATÜRLICH nur den Bereich außerhalb der Stadt-Tübingen (mal ganz außenvorlassend, dass dieses Projekt ja erst seit 7 Tagen* läuft und damit noch gar keine Auswirkung auf die Zahlen haben kann, aber egal, die Zahlen steigen wie blöd). Ich weiß, dass in der letzten Woche die sogenannten Tagestickets (also der Zettel mit dem Testergebnis negativ, der es eben ermöglicht in Geschäft, Außengastronomie, Kinos usw. gehen zu dürfen) lustig weiter gegeben wurden (okay, das war U20, aber hm ..), jetzt gibt es ja wohl diese Papier-Armbänder mit QR-Code, da geht es wohl nicht ganz so einfach. Jetzt knacken wir ja vermutlich demnächst die 100, dann müsste eigentlich die Notbremse kommen (Sie hören mich laut auflachen), wobei ... im Tübinger Modellprojekt soll sie dann nicht gelten, ich frage mich nur, wie sich dass dann mit der Ausgangssperre verträgt (ich glaube, ab 100 haben wir wieder Ausgangssperre ab 20 Uhr ...) wie Sie sehen, komme selbst ich langsam ins Schlingern ...  

Zeit ins Bett zu gehen. 

*Fehler meinerseits, das läuft wohl schon seit fast 2 Wochen ... man verliert den Überblick ... die Stuttgarter Zeitung schreibt heute (29. März), dass die Zahlen in Tübingen von Donnerstag auf Sonntag von 35 auf 66,7 gestiegen seien - das müssen die Zahlen für die Stadt sein, denn der Landkreis hatte gestern ja schon 98,8 und heute sind wir bei 104. Aber natürlich "Flüchtlinge" (!!1elf!!), Schulen und Kindergärten. Nicht die Stadt.

3 commenti:

Anonimo ha detto...

:-) Man schwankt aber leider nach dem Anhören zwischen "Prima, ich weiß jetzt Bescheid und kann mir eine Meinung bilden" und "WTF? Warum handelt niemand danach??" Ein paar meiner Freunde stecken deshalb auch schon ein wenig den Kopf in den Sand vor Verzweiflung. Zum Glück leben aber alle weiterhin so, dass ein richtiger, also richtig-richtiger Lockdown kaum spürbar wäre im Alltag, super vorsichtig.

Ja, ich war ganz fasziniert von Brockmann, weil ich ja eher die Schnellrednerin bin ;-).

Ich habe noch nie im Leben soviel über Tübingen gelesen außerhalb deines Blogs wie aktuell! Auf Twitter kursierten in den letzten Tagen auch viele Infos zu den freigetesteten "Tagestickets", die nicht fälschungssicher sind bzw. einfach mal weitergegeben werden. Die Strategie ist jetzt wohl auch noch, auf Selbsttests umzusteigen? Wiesbaden hat eine ähnliche Inzidenz (ganz ohne Teststrategie ;-)) und sich prompt als Modellstadt beworben. Es ist, als setze das Denken aus ....

Bleibt gesund,
LG, Natalie

IO ha detto...

@Natalie: Ich glaube, wenn ich im medizinischen Bereich tätig wäre, würde ich Amok laufen. Bouffier gibt ja auch so tolle Sachen von sich, wie er will sich nicht mit Leuten auseinandersetzen, die behaupten, die Entwicklung mit der Mutante hätte man vor 8 Wochen vorhersehen können das ist so unglaublich dumm, was will man da noch sagen (... dass das alle anerkannten Virologen schon Anfang Januar vorhergesagt und BERECHNET haben?! )

Tübingen ist zwar im Prinzip eine gute Idee, aber entwickelt sich meiner Meinung etwas zu arg zu einer Palmer-Federle-Show - und ich sehe halt nicht so ganz, wie das alles kontrolliert wird - also nicht nur diese Tagesticket, sondern auch wie sich die Zahlen entwickeln. Boris zählt ja nur die Infektionen in der Stadt, aber hier war letzte Woche jedes dritte Auto nicht mal mehr aus dem Landkreis, da will mir doch keiner erzählen, dass dann nur die Stadt-Zahlen ausschlaggebend sind ... und die Auswärtigen (ob nur aus dem Tübinger Landkreis oder eben von weiter weg) sind ja nicht nachverfolgbar. Wie will man da eine korrekte wissenschaftliche Studie draus machen?! Selbst die rausgefischten positiven werden dann ja nicht Tübingen Stadt zugerechnet. Aber bald wird es ja viele hunderte weitere Modellprojekte geben ... vielleicht macht es ja irgendjemand wissenschaftlich.
Ach und ja, die Federe will, dass man das in absehbarer Zeit zu Hause im Privaten macht (also den Test), jedes Testen kostet ja (den Staat aka den Steuerzahler) 15€ - ist dann natürlich ein kompletter Witz (also daheim privat Testen ...) und vielleicht wäre es auch besser, das ganze Geld einfach gleich den Geschäften und der Gastronomie zu geben ...
(Laut Zeitung sind die Fälle hier fast alle in Schulen und Kindergärten ... wie beruhigend ...)

Schwierige Zeiten ... Bleibt gesund!

Anonimo ha detto...

Ja, also unser MP Buffy hat soeben auch für drei Kommunen in Hessen das Modellprojekt (unter bestimmten Bedingungen) frei gegeben. Nur kleine, wegen Nachverfolgung ...ABER: eine hat schon jetzt eine Inzidenz von 120!

Noch besser dann auf die Nachfrage, die Kanzlerin hätte sich doch aber klar gegen Lockerungen geäußert, antwortet er: Sie hätte aber da auch gesagt, jedem MP stehe frei, Modellstädte zu öffnen. Und was solle er dann bitte tun, wenn sich 100 Städte und Kommunen daraufhin bewerben? Was er nicht sagt: je nach Inzidenz-Lage!

Die spinnen doch alle...
Frust-Grüße,
Natalie