venerdì 31 luglio 2020

Perfekt

Ilfiglio ist seit gestern Zelten, Silencia hat sich heute morgen um 7:30 Uhr mit Bus und Bahn - und vor allem ja ganz wichtig TGV - nach Kaiserslautern aufgemacht, um dort mit der Familie meiner Cousine - also hauptsächlich mit der gleichaltrigen Tochter meiner Cousine - zu Zelten. Aus irgendwelchen mir nicht unbedingt bekannten Gründe wollte Silencia aber unbedingt ein Teilstück mit dem TGV fahren (vermutlich genetisch bedingt, mein einer Bruder war von Kindesbeinen an ein begeisterter TGV-Fan (wir hatten sogar ein Bilderbuch mit dem TGV als Hauptfigur ...)) und hat sich deshalb eine längere und umständlichere Verbindung rausgesucht, inklusive knappem Umsteigens an zwei (Karlsruhe und Neustadt a.d.W.) völlig unbekannten Bahnhöfen - aber eben mit TGV. Aber sie hat es es problemlos hinbekommen, berichtete von nicht zu vollen Zügen, brav Maske tragenden Menschen und rollte die Augen über einen Bäcker am Bahnhof in Karlsruhe, in dem sich acht statt der vorgeschriebenen vier Leute drängten und was sie zum Weiterziehen bewog (klappt doch alles super! :-)).

Ich machte mich mit Tertia, die sich ja geweigert hatte, mehrere Stunden mit Maske im Zug zu sitzen, und dem Auto ebenfalls auf in Richtung Kaiserslautern, d.h. nur ein Teilstück, weil mir meine Eltern entgegenfuhren und wir uns in Bad Liebzell verabredet hatten. Dort gab's dann in einem entzückenden Café selbigen und - für mich - ein großes Stück Käsekuchen - ich glaube, ich war locker 25 Jahre nicht mehr irgendwo Kaffee trinken und Kuchen essen. Schön war's.






Es gab dann einen herzerweichenden tränenüberströmten Abschied seitens Tertia, die so was gar nicht kann, also Abschied nehmen, egal von wem (also klar, bei mir ist es besonders schlimm, aber sie muss auch weinen, wenn wir bei meinen Eltern wegfahren) und ich machte mich nach diversen Umarmungen schnell auf und davon - nachher war dann wieder alles in Ordnung, sie schwatze meinen Eltern die Ohren ab und ich habe auch schon Fotos der glücklichen Cousinen, wie sie zusammen spielen. 

Ich fuhr wieder etwas zurück in Richtung Tübingen, liess mich dann vom Navi zum nächst gelegenen Decathlon (Böblingen) führen und kaufte dort Silencia eine extra dicke Luftmatratze zum Schlafen auf dem Campingplatz - viel mehr kann ich im Moment nicht tun, um ihren versauten Urlaub zu retten ... mir kaufte ich übrigens Lauf-Klamotten, was ich mir quasi selbst versprochen hatte, für dann, wenn ich dann das erste Mal 5km durch jogge, das habe ich dann ja doch sehr schnell und vor allem jetzt auch schon mehr als eine Handvoll mal hinbekommen - muss ich nicht mehr meine kurzen Jeans anziehen *wer mag, darf ein Augenrollen einfügen* und weil - war ja klar - diese ganzen Sport-Hosen kein gescheiten Taschen haben, musste ich mir dann auch noch so ein doofes Handy-an-den-Arm-Schnall-Teil kaufen *jetztrolleichmitdenAugen* Probiere ich dann morgen in aller Herrgottsfrühe mal aus ... wobei sich mein blöder Fitness-Tracker nicht mehr mit meinem Handy verbinden mag und ich so keine Rundumaufzeichnung mehr habe ... und ja, mit so einem Scheiß, wie aussagekräftig und (un)genau das auch sein mag, kriegt man mich (habe das letzte Mal auch schon drei Minuten rausgelaufen ... nähere mich den 30 min)

Ansonsten noch in der Crêperie gewesen, mein Chef hat die Familien in den französischen Heimat-Urlaub geschickt, bleibt selbst zu Hause und öffnet die Crêperie jetzt - in seinem Urlaub - jeden Tag. Ich hatte Anfang des Jahres, als es im Raum stand, dass wir beide gemeinsam eine Lokalität übernehmen, ein paar richtige, aber im Endeffekt unbedachte betriebswirtschaftliche Bemerkungen gemacht (Personalkosten, Junge!!!), neulich dann noch mal angemerkt, dass es unwirtschaftliche sei, Leute fürs mehr oder weniger Rumstehen zu bezahlen (auch oder gerade wenn es die eigenen Familie ist) und jetzt habe ich den Salat und stehe am Sonntag tatsächlich komplett alleine in der Crêperie ... aber hey, die nächste Bemerkung wird den Begriff Gewinnbeteiligung beinhalten,  aber so was von.

Ansonsten glücklich über die unglaubliche Ruhe, die hier herrscht, es ist wirklich über 10 Jahre her, dass ich mal mehr als ein paar Stunden alleine zu Hause war und so wie wir Dank Corona die letzten Monate aufeinander gehockt haben (selbst als es wieder Schule gab und zufälligerweise an einem Tag wirklich alle drei Kinder in der Schule waren, war drei Stunden nachdem Tertia das Haus verlassen hatte ilfiglio ja wieder zu Hause) tut das unglaublich gut. Gleichzeitig Traumwetter, auch nach 20 Uhr hat es immer noch über 30°C und es ist noch nicht wieder schwül. Ich setzte mich jetzt mit einem Glas kaltem Weißwein auf den Balkon und höre italienische Musik. Perfekt.



[währenddessen werde ich im 30 min-Takt die Zahlen der aktiven Corona-Fälle der Provinz Verona und des Landkreis Tübingen vergleichen und beten, dass die weiter so bleiben wie sie sind ]

7 commenti:

Dirk Ingo Franke ha detto...

Umwege laufen und fahren für einen TGV (oder ähnliches) verstehe ich sofort: Zugfahren ist halt Zugfahren. TGV ist Exotik, High Tech, etwas fremd, ein Abenteuer: halt das, worauf es beim Verreisen ankommt.

Anonimo ha detto...

Hallo!
Darf ich mal fragen, wo du die aktuellen Zahlen für Verona findest? Ich bin auf der Suche nach etwas Genaueren für Venetien, finde aber immer nur die ganze Region. Meine Italienischkenntnisse beschränken sich aber auch auf einige Speisen und Getränke. ;-)
LG Anja

IO ha detto...

@Dirk Ingo Franke: Oh, ich verstehe das im Prinzip auch sehr gut, mich überrascht nur, dass Silencia so tickt, da sie bisher weder Frankreich-Begeisterung noch irgendwelche Technik- oder Zugaffinität hat erkennen lassen und fand es aber auch interessant bis überraschend, dass der TGV da für die "heutige Jugend" auch noch 40 Jahre später "cool" ist.

@Anja: Ich schaue hier, das ist die Tageszeitung von Verona. Das Ganze lässt sich zum einen recht gut mit Deepl übersetzen, zum anderen gibt es bei ersten Link in dem News-Blog (oder was immer das ist) eine tabellarische Übersicht mit den Casi attualmente positivi, sprich den aktuelle Corona-Fällen in den verschiedenen Provinzen. Welche Provinz brauchst du denn?

Anonimo ha detto...

Wir möchten nach Venedig bzw. in der Nähe auf einen Campingplatz und dann je nach Zahlen den Kindern die (hoffentlich nicht so überfüllte) Stadt zeigen. Danke und liebe Grüße

IO ha detto...

@Anja: München oder Berlin wäre von den aktiven Fällen her ungünstiger - wir überlegen auch, ob wir für einen Tag dann noch runter fahren, ich bin ja überzeugter Venedig auch im Hochsommer Fan, weil es so viele Ecken gibt, wo auch unter normalen Umständen eigentlich nichts los ist. Ich wünsche Euch auf jeden Fall einen schönen Urlaub.

Anonimo ha detto...

Die Alternative Bodensee ist momentan ja furchtbar überlaufen. Solche Menschenmassen mag ich eh nicht und momentan schon zweimal nicht. Wir entscheiden einfach 10 Tage vorher. Euch auch einen schönen Urlaub am Lago!
Grüße aus Baden, Anja

Anonimo ha detto...

Zum Thema Venedig... Wir überlegen auch, ob wir auf der Tour durch Oberitalien einen Abstecher nach Venedig einplanen. Viel leerer als jetzt kann es eigentlich nicht mehr werden: keine Kreuzfahrtschiffe, wesentlich weniger bis keine Übersee-Touris aus Asien oder USA. Mit Sicherheit die Europäer, aber auch hier bestimmt nicht die Mengen, mit denen man normalerweise rechnen müsste. Selbst mit Beschränkungen öffnen sich da ganz neue Möglichkeiten :-)
Viele Grüße, Esther