lunedì 27 aprile 2020

Tag 42

So, ein neuer Montag, eine neue Woche, wer mich kennt wird es sich schon gedacht haben, ich bin heute mittag natürlich  - mein derzeit einziges Freizeit-Vergnügen - in den Supermarkt gefahren und habe mir die Masken- (d.h. natürlich eigentlich MNS-) Pflicht angeschaut. Klappt super, ein Drittel der Angestellten trägt sie unterhalb der Nase, ein weiteres Drittel zieht sie schnell hoch wenn sich ein Kunde z.B. der Kasse nähert, der Rest hat sie, zumindest solange ich da war, über Mund und Nase getragen, wobei es gab auch ein paar vereinzelte Fälle ganz ohne irgendwas. Die Kunden tragen sie größtenteils erst mal um den Hals, ziehen sie dann hoch und befummeln sich ständig im Gesicht, gerne wird der MNS dann im Gespräch mit anderen aber wieder runtergezogen. Somit war dann mein Kreislauf auch in Schwung, soll ja alles nicht umsonst sein.

Nachmittags ist miomarito dann nach Augsburg gefahren, weil er mal wieder keine Emails mehr von seinem offiziellen Account verschicken konnte - bekommen eigentlich auch nicht, aber das geht notfalls dann auch irgendwie händisch übers Büro, nur er selbst kann kann halt keine offiziellen Emails mehr verschicken und so lässt sich halt nicht so wirklich arbeiten. Morgen wäre übrigens Ausstellungseröffnung gewesen :-(

Tertia hatte dann sehr schlecht Laune und so bin ich mit ihr, den Gedanken verdrängend, dass ich heute noch nichts gearbeitet hatte, in den Wald und versprach ein kleines Abendteuer aka wir suchen eine Quelle (es gibt im Nachbarort bzw. dort irgendwo im Wald eine Quelle, wo einige Leute u.a. mein Chef ihr Trinkwasser herholen, fragen sie mich nicht warum, es ist natur-verschwurbelt). Also ging's los:



nach dem Morgen mit dunklen Wolken jetzt wieder sommerliches Wetter mit viel Sonne

Damit ich die Waldspaziergänge etwas interessanter gestalten kann, habe ich die kostenlose App Naturblick auf meinem Handy, um Pflanzen und Vogelstimmen bestimmen zu können (gibt's schon länger, war früher eher bescheiden, jetzt aber deutlich besser). Klappt ganz gut, neulich hat sie unser Turmfalken-Pärchen klar erkannt, das Ganze funktioniert recht simple mit Foto bzw. Tonaufnahme, so dass Tertia das auch problemlos alleine hinbekommt. Heute haben wir uns gefragt, was das wohl ist, weil es gerade überall am Wegesrand wächst und blüht:



und glücklicherweise fand Tertia das sehr toll, weil die Pflanze zum einen nach Knoblauch riecht, wenn man die Blätter zerreibt (oder schmeckt, wenn man sie isst, man kann wohl auch Pesto draus machen) und zum anderen hatte sie neulich ein Pflaster aus frischen Buchenblättern und Harz gebastelt, weil wir immer vergessen welche mitzunehmen und ich meinte, da gäbe es vermutlich bessere Blätter, wenn man sich ein bisschen mit Heilpflanzen auskennen würde. Und siehe da, das wären solche Blätter. 

Ansonsten schöner Wald eben



verschiedenste Jagdsitze, wo das Kind zum Entsetzen seiner Mutter hochklettert
 (nein, soll sie ja, ich mag nur nicht zuschauen)


Und am Ende - nach einem sehr dünnen Trampelpfad - waren wir dann erfolgreich und haben nicht nur endlich mal die Quelle gefunden


sondern auch einen dazugehörigen Bach (also angesichts der derzeitigen Niederschläge (NULL) ein Rinnsal) mit Spielpotential


Glückliches Kind
(man könnte aus umgekehrter Richtung auch fast direkt mit dem Fahrrad oder sogar Auto hinfahren, aber das wäre ja langweilig)



Zurück ging's dann wieder über die Streuobstwiesen


Außerdem noch der Hinweis, dass der zweite Enkel unserer Vermieterin wieder in Tübingen weilt und jetzt, da die Uni ja nicht wirklich stattfindet und auch sonst das soziale Studierenden-Leben nicht, sehr viel Zeit hier bei seiner Großmutter verbringt und davon wiederum mehrer Stunden pro Tag dazu nutzt, Schlagzeug zu üben (im Keller, aber hallo, Schlagzeug?! Hört man. Deutlich.). Und so gut ich das hier persönlich mit drei Kinder zu Hause, Schulhilfe, pubertierenden Streithähnen und einer traurigen, gelangweiliten Grundschülerin sowie ständigem Kochen und natürlich Home office plus so gut wie keiner Zeit für mich selbst hinbekomme, was ich on top nun wirklich nicht gebrauchen kann, sind vier Stunden Schlagzeug-Üben. Täglich. Falls Sie also was von einem Amok-Lauf in Tübingen lesen sollten, ich war's vermutlich. 

2 commenti:

Anonimo ha detto...

Ich bin ja wirklich darüber verwundet, dass es in Tübingen mit dem Abstand halten oder den Masken so gar nicht funktioniert. In Bamberg ist das- nach meinem Eindruck- absolut kein Problem. Mein Vater erzählt das gleiche wie du aus Tübingen auch aus Emden. Die Bayern scheinen ihre Bevölkerung echt gut erzogen zu haben...

LG Ricarda

IO ha detto...

Ich weiß nicht warum, ich kann aber jetzt eben auch wirklich NUR aus meinem Supermarkt berichten, weil ich ansonsten nirgends hingehen, also außer in Wald und Wiesen. Aber wenn Dein Vater ähnliches von hier berichtet ...
Ein Theorie könnte natürlich sein, dass hier .. sagen wir mal ... die verbohrte alternative Öko-Dichte doch sehr hoch ist und ich vermute, so Sachen wie die Masern-Impfquote hier vielleicht auch nicht so hoch ist - wobei mich unser Dorf-Bio-Laden (der ansonsten sehr, sehr gewöhnungsbedüftig ist - überrascht hat, inzwischen wieder sehr gut klappt, also sowohl was Abstand und Masken (sogar letzte Woche schon, ganz freiwillig also) angeht - und niemand trägt Alu-Hut oder so.

Unser Supermarkt ist halt schon sehr speziell, sehr untypisch/untübisch ;-), zum einen eben an sich ein Saftladen (aber halt nah und großes Warenbreite) und zum anderen würde ich jetzt mal ganz arrogant vermuten, dass der Durchschnitts-IQ der Kunden sich eher im unteren Bereich befindet. Selbst die eingeführte Schlangen-/Anstellanleitung verstehen die meisten nicht (man wartet in einer gemeinsamen Schlange mit entsprechendem, eingezeichneten Abstand im Mittelgang und verteilt sich DANN auf die Kassen WENN DORT frei wird. Die Hälfte drängelt sich vorbei, macht eigene Schlangen in den anderen Nebengängen auf, schießt von hinten nach vorne an die Kasse vor, die demnächst vielleicht am ehesten frei werden könnte und stellt sich dann dort an - es ist eine wahre Pracht.)

Ich könnte natürlich auch ans andere Ende der Stadt fahren und dort einkaufen, aber a) kostet das viel Zeit und b) hey, das Leben wäre dann noch langweiliger ;-) - außerdem wenn dein Vater usw.