martedì 21 ottobre 2025

Berlin, Berlin, wir fuhren nach Berlin

Vor Monaten hatte uns meine Cousine schon ein "Save the date" geschickt und eine Party zu ihrem 40. Geburtstag angekündigt. Da meine Cousine in Berlin lebt, war da schon etwas Planung und Vorbereitung erforderlich, wir sagten auf jeden Fall mal zu, in dem Glaube, ach, da ist die Ausstellung dann rum, die Crêperie läuft aus und alles ist tiefenentspannt. Nun ja ...

Aber manchmal ist es ja ganz gut, wenn man dann einfach was machen muss und nicht mehr absagen kann, weil alles schon gebucht ist. Wobei man sagen muss, wir hatten sehr zeitig Tickets für den Flixtrain gekauft, der direkt von Stuttgart nach Berlin fährt - und für die beiden Fahrten pro Person keine 50€ bezahlt. Untergekommen sind wir bei Freunden, die wir eh mal wieder sehen wollten und die uns auch schon mehrmals nach Berlin eingeladen hatten. 

Berlin ist weit von uns entfernt ... deutlich weiter als der Lago und so machten wir uns am Freitag morgen auf in Richtung Norden. Tertia hatte völlig überraschend schon vor Wochen verkündet, sie würde nicht mitkommen, sie müsse eh ins Training und für die Schule lernen und bliebe einfach alleine zu Hause (*huch*) - auch eine Premiere. 




Flixtrain war dann etwas kurios, weil man von unseren Plätzen mit Tisch (und keinem Gegenüber) einfach in einen halb leeren Wagon bzw. das Koffer- und Toilettenpapierlager schaute, aber es war angenehm, nicht voll (man braucht eine Sitzplatzreservierung) und ruhig. Und eine Maus fuhr mit ... (kein WLan, trotz des Versprechens, dass es das geben würde, aber auf ca. 50% der Strecke gab es eh überhaupt kein Internet, auch übers Handy nicht, von daher ... miomarito, der eigentlich hätte arbeiten müssen, fluchte schon sehr viel)

Wir kamen tatsächlich am frühen Abend PÜNKTLICH in Berlin an, fuhren dann schnell vom Hauptbahnhof nach Neukölln zu unseren Freunde, die so richtig Mitten drin zwischen Karl-Marx-Straße und Sonnenallee wohnen. Dort sassen wir dann gemütlich beisammen und es war wirklich sehr nett. Am nächsten Morgen dann etwas "lokales sightseeing", man hat ja so Vorstellungen von Neukölln (ilfiglio bekam man einen Anfall, weil wir uns im Zuge einer der vielen Bewerbungen miomaritos auch mal überlegt hatten, nach Berlin zu ziehen und dann eben vielleicht auch nach Neukölln), aber die ist ist zum Beispiel der Blick vom Balkon unserer Freunde:


Die Ecke ist wirklich schön:





Das hier ist das alte Schulhaus des ehemaligen sogenannten Böhmischen Dorfes in Neukölln
(gegründet von protestantischen Flüchtlingen aus Böhmen, die im 18. Jahrhundert aus dem katholischen Habsburgerreich vertreiben wurden und nach Neukölln kamen):


Das Schulhaus ist 5 Jahre älter als unser Schulhaus und heute ein Museum (war aber zu)

Es gibt natürlich auch noch das andere Neukölln, das, wo vermutlich Herrn Merz' Stadtbild gestört wird (genauso wie vermutlich die böhmischen Flüchtlinge früher das Stadtbild gestört haben ...), da waren wir auch kurz, haben uns in einer Bäckerei mit etwas Essen verpflegt und sind dann am Mittag weiter zu meiner Cousine, die im sogenannten Bayerischen Viertel lebt - davor machten wir aber noch einen Abstecher auf die Fischerinsel zu einem schicken Hotel, wo bei den Bauarbeiten eine mittelalterliche Lateinschule entdeckt und ausgegraben wurde, die man jetzt unter unter einem Glas-Boden betrachten kann.





(war eher unspektakuläre, aber miomarito wollte einfach wissen, wie so etwas nach ein paar Jahren aussieht - also so ein "archäologisches Fenster")

Dann ging es wie gesagt zu meiner Cousine, mein Bruder und Freund waren auch schon dort, sonst kannte ich niemanden (später kam noch mein Cousin, ihr Bruder, mit Freundin dazu, und ihre Halbgeschwister, aber im ansonsten hiess es sich einfach mit irgendwelchen "fremden" Leuten unterhalten).

Bei meiner Cousine und ihrer Familie gab es neben Kaffee, Kuchen und Cremant, eine sehr schöne Wohnung zu bewundern, die allerdings gerade umgebaut und renoviert wird, so dass wir uns gleich gegenseitig unser Leid klagen konnten ;-) Außerdem gab es einen Freund von ihr, der extra aus New York angereist war (und original wie ein 20 Jahre jüngerer Pepper Salzman (aus Modern Family) aussah und auch irgendwie sprach), und - fragen Sie mich nicht - ein Wundermittel - ebenfalls aus den USA -, mit dem der Abbau von Acetaldehyd beschleunigt werden soll - sprich, man bekäme keinen Kater. Die Hälfte der Anwesenden waren Ärzte (meine Cousine forscht und arbeitet an der Charité) und so haben wir das alle unter ärztlicher Aufsicht mal ausprobiert:



Miomarito und mein Bruder waren sich am nächsten Tag einige, dass das ungefähr so gut wirke, wie (Zitat) Kamillentee-Inhalation bei einer Lungenentzündung - ich würde jetzt aber sagen, dass ich dadurch wesentlich besser geschlafen habe und groß einen Kater bekomme ich eh nicht. 

Nach dem Kaffee und Kuchen-Teil (auch mit den Kinder meiner Cousine, die übrigens genau 10 Jahre jünger sind als unsere), ging es weiter nach Kreuzberg in ein israelisches Restaurant/Bar, wo bis dann bis morgens um 4 Uhr durchgefeiert haben. Und für die "Real Berlin Experience" sprach da das Personal auch nur Englisch (oder Hebräisch, aber da bin ich dann raus) und als wir fragten, was es denn für Wein gäbe, hieß es: White, Pink, Orange and Red - und auf Nachfrage meinten sie dann, ja, irgendein Italian Blend (Man füge ein Augenrollen der aus Italien bzw. Weingegenden kommenden Leute ein - mein Stief-Cousin (oder so ähnlich) meinte nur: Berlin ...) Der Red Wine war aber einigermaßen trinkbar, das Essen hervorragend und wir haben uns sehr gut amüsiert (okay, in Teilen auch viel: Was ist denn Euer Plan B und Plan C? - Gespräche geführt). 




Am nächsten Morgen Mittag waren wir dann "allein zu Hause", weil unsere Freunde mit ihrer Tochter und ihrem Sohn zum Fußball-Training mussten, kochten uns einen Kaffee und verschwanden dann verkatert (miomarito) und müde (miomarito und ich natürlich auch, weil wir waren gegen 5 Uhr im Bett gewesen ...) in Richtung Bahnhof, trafen da noch zufällig auf meinen ebenfalls ja verkaterten und müden Bruder und Freund und verzehrten ein klassisches Berliner Katerfrühstück ;-)





Dann ging es Richtung Heimat, der Zug (Flixtrain) startete schon mit Verspätung, stand dann x-mal auf der Strecke und kam erst nach einer Ewigkeit um 22 Uhr mit ordentlich Verspätung in Stuttgart an. Wir brauchten dann noch mal gute ZWEI STUNDEN, um mit dem Zug/S-Bahn/Bus nach Hause zu kommen - das sind 35 km Luftlinie ... - und haben zwischendurch mal angemerkt, dass wir für "so einen Scheiß" vielleicht doch zu alt sind. Aber natürlich sind wir froh, dass wir es gemacht haben und hatte auch sehr viel Spaß. Nächsten Samstag dann ab in die andere Richtung :-)

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