Letzter Tag in Madrid, auch wenn Tertia meint, sie würde gerne wieder Brezeln, Maultaschen und Apfelsaftschorle haben, verkündet sie, dass sie am liebsten gleich in der Pfingstferien wieder nach Madrid kommen würde.
Madrid ist aber auch wirklich eine gute Stadt für so einen Trip, es ist zwar touristisch, aber international gut gemischt und nicht so viele Touristen, dass man das Gefühl hat, dass man das "echte" Leben in einer Kulisse suchen muss, aber gleichzeitig gibt es so viele Tourismus, dass man auf Touristen eingestellt ist und man als Touristin - auch ohne Spanisch - gut durchkommt. Die Metro ist super und super günstig und mit dem Zug hätten wir auch problemlos noch nach Toledo oder Segovia fahren können. Nach einer Woche hatten wir gefühlt jeden Winkel und jeder Straße im alten Centrum abgelaufen, es hätte ja aber auch noch einiges etwas weiter außerhalb gegeben, aber so war es perfekt.
Also hiess es noch ein paar Sachen einkaufen und Abschied nehmen:
noch mal auf die Puerta del Sol
Bekannter Fächer(und anders)Laden auf der Puerta del Sol (Casa de Diego), der auch die königliche Familie beliefert
Wir laufen einfach noch mal durch die Gegend bzw. die schönen Viertel
kaufen Mitbringsel ein und mir ein paar Alpargatas (Espadrilles)
gehen noch mal bei Honest Green essen
und dann weiter zur Plaza de España
Das Edificio España
(wurde unter Franco in den 50er Jahre errichtet und war damals das höchste Gebäude Spaniens)
Der Torre de Madrid wurde kurze Zeit darauf von den selben Architekten entworfen und war bis zum Ende der 60er Jahre das höchste Wohngebäude Europas
Das Denkmal für Cervantes (hinten sitzend), Don Quijote und Sancho Panza ist älter (1928/30)
wir gingen dann weiter - wie von Tertia gewünscht - zum Campo del Moro
Der Campo del Moro ist eine englische Parkanlage (englisch bedeutet, es soll so aussehen, als sei das alles natürlich, die pure/wahre Natur, also keine geschnittenen Hecken oder Labyrinthe, Rosengärten oder ähnliches - natürlich ist aber trotzdem alles sorgfältig geplant und mitnichten die "einfache" Natur)
Springbrunnen mit Blick auf den königlichen Palast
Egal wie naturnah oder -fern diese Parkanlage ist, man fühlt sich auf jeden Fall nicht in Spanien und auch nicht Mitten in einer Millionenstadt - wenn man nicht gerade auf der Sichtachse zum Palast steht
Campo del Moro heisst er übriges, weil die Mauren Anfang des 12. Jahrhundert noch einmal versuchten, Madrid zurück zu erobern - Madrid ist ja eine maurische Gründung - und angeblich hier ihr Lager hatten.
Ich möchte noch einmal zur Plaza Mayor, das ist so mein Platz in Madrid, Tertia findet es da eher nicht so toll, wir springen noch schnell in den
Mercado de San Miguel, was wir bisher vermieden haben, weil er voller Touristen ist und eine schon arg hippe Markthalle (eben bei der Plaza Mayor), aber mal kurz durchlaufen wollen wir doch noch:
Das wäre früher mal das Mitbringsel für Silencia gewesen ;-)
okay ...
Plaza Mayor
und das war's.
Am nächsten Tag ging es Mittag mit dem Zug nach Barcelona - dieses Mal ohne Stopps und mit viel Sonne (nach unserer Abfahrt wurde es dann im Madrid auch schön warm, inzwischen ist es wieder eher viel zu kalt für die Jahreszeit - und wir haben ja den Stromausfall im ganzen Land Gott sei Dank verpasst!)
Blick aus dem Zug irgendwo zwischen Madrid und Barcelona
In Barcelona verabschieden wir uns vom AVE
steigen um in einen TGV und fahren nach Nimes
(Internet gibt es im Zug auch wieder eher nicht, aber man kann recht gut die Filme, die im TGV angeboten werden, über das Handy (oder was immer man dabei hat) schauen. Also schaue ich 2,5 Stunden lang den letzten James Bond)
Bahnhof in Nimes
wir springen ganz schnell in unser Hotel direkt hinter dem Bahnhof, stellen fest, dass wir da sogar eine Küche haben und beschließen schnell wieder loszuziehen, es ist kurz vor 21 Uhr, uns Nimes schnell anzusehen und noch etwas zum Abendessen einzukaufen.
Bahnhof von außen
schnell weiter zur Arena
Ja, wir sind in Frankreich ;-)
Tour de l'Horloge de Nîmes
Das Maison Carrée, ist einer der besterhaltenen römischen Tempel (1. Jahrhundert n. Chr.)
Wir kaufen aber jetzt noch schnell etwas zu essen ein und wenn wir schon mal in einem französischen Supermarkt sind auch noch Rillettes
Dann aber ins Hotel und schlafen!
Am nächsten Morgen gibt es Kaffee vorm Bahnhof in der WARMEN Sonne
und dann geht es etwas kompliziert erst mit dem Zug nach Avignon
und dann mit dem nächsten Zug nach Avignon TGV
(6 min Fahrt zum außerhalb liegenden TGV-Bahnhof)
super moderner Bahnhof, hier warten wir aufs "Boarding"
Bahnsteig
(es gibt zwei, einer für nach Norden, der andere für weiter in den Süden)
und dann mit dem TGV ouigo nach Paris
Das ist der billig TGV, die Sitze sind SEHR eng gesetzt, ich freue mich über meine 1,68m, man darf nur einen Koffer mitnehmen (und ein "Handgepäck") und muss für alles extra zahlen. Ich habe aber zum Beispiel für zwei Steckdosen bezahlt, die gab es dann aber gar nicht. (Vielleicht ging bei der Reservierung auch was schief, ich bekam viele Emails auf französisch, die App von OUIGO war auch eher suboptimal und mehr französisch als die von SNFC. Aber egal, wir hatten ja powerbanks dabei). Internet kostet auch noch mal 3€ pro Person. Sicher nicht - es funktioniert ja eh nicht.
Wir fuhren Mitten durchs Burgund (nachdem wir in Lyon angehalten hatten) und ich schrieb miomarito, dass wir da unbedingt mal wieder hin müssen (ich war da mal auf Exkursion mit der Uni) - gebe aber zu bedenken, dass es für Kinde /Jugendliche bestimmt nichts langweiligeres gibt als mit Mittelalter-Historiker-Eltern durchs Burgund reisen. Also müssen wir noch etwas warten.
Dann Umsteigen in Paris, das ist ja schon ein Spaß, ich hatte dafür aber extra viel Zeit eingeplant, weil meine größte Sorge ja war, dann wir den Zug nach Deutschland verpassen und dann in Paris spontan übernachten müssen.
Wir hatten vor unserer Abfahrt aus Paris extra auf Tertias Karte noch eine Metro-Fahrt geladen, damit wir dann auf dem Rückweg problemlos und schnell mit der Metro vom Gare de Lyon zum Garde de l'Est fahren können. Ging dann aber komplett schief, weil wir durch mehrere Metro-Eingänge mussten (keine Ahnung, was wir da falsch gemacht haben) und dann war irgendwann das Ticket leer war. Oder zumindest dachten wir das, es ging jedenfalls nicht mehr. Aufladen am Automaten hätte Stunden gedauert, weil das ALLE machten, also mit dem Handy (Man kauft mit dem Handy ein Ticket und das wird dann auf die Karte übertragen, wenn man sie ans Handy hält). Ging trotzdem nicht. Also lud ich mir dann noch mal ein Ticket auf mein Handy und dann schoben wir uns mitsamt unseren Koffer zu zweit durch das Drehkreuz (wie gut, dass wir so klein und dünn sind). Nachher kontrollierten wir noch einmal Tertias Karte, da waren sehr wohl noch zwei Fahrten drauf - keine Ahnung, warum das Teil uns nicht durchlassen wollte. Aber etwas viel zusätzliche Aufregung ...

Am Gare de l'Est hingen wir dann relativ lange müde herum, weil es am Ende ja trotzdem super geklappt hat und wir noch ewig Zeit hatten bis unser Zug nach Stuttgart abfahren würde. Und am letzten Reisetag ist dann natürlich auch etwas die Luft raus (vor allem weil wir ja auch wussten, dass wir am nächste Morgen gleich wieder in den Zug steigen mussten, um drei Stunden zu miomaritos Ausstellungseröffnung zu fahren)
Endlich im TGV merkte man dann sofort, dass es nach Stuttgart geht :-) alles klappte aber super bis wir in Straßburg waren, da ging dann nichts mehr, weil jemand vor den vorausfahrenden TGV gelaufen war (unabsichtlich) und die Strecke erst einmal gesperrt wurde. Es wird vielmals um Entschuldigung gebeten, es werden Essenspakete ausgeteilt, ich storniere schon mal unsere Tickets für den Zug am nächsten Tag, weil ich nicht noch einmal dann insgesamt 6 Stunden Zug fahren möchte und nach fast zwei Stunden Stillstand geht es endlich weiter.
Wir kommen dann irgendwann nach Mitternacht in Tübingen an, nehmen ein Taxi nach Hause, der nächste Bus käme erst um 1 Uhr, und fallen ums ins Bett.
So, das war's. Es war eine tolle Reise, das mit dem Zug über drei Länder (und drei verschiedenen Bahngesellschaften) hinweg hat gut geklappt, ich habe mich sehr gefreut, mal wieder in Spanien/Madrid gewesen zu sein und meinen Onkel und meine Tante zu sehen (sie kommen immer im August nach Deutschland, aber da sind wir eben meistens am Lago), Madrid hat sich sehr verändert in den letzten 25 Jahren (logisch), Tertia und ich haben uns die ganze Zeit gut verstanden und sind uns nicht gegenseitig auf die Nerven gegangen und wenn ich mir was wünschen dürfte, dann einen Schlafwagen auf der Strecke, denn ich habe gerade einen Artikel in der SZ gelesen, dass man eigentlich mit dem Zug bis nach Marrakesh fahren kann. Da - also Marokko - würde ich nämlich - nach Silencias Bildern - unbedingt auch gerne mal hin (und Tertia auch).
P.S. (aus dem jetzt und hier): Was für Deppen, was für eine Katastrophe (nicht dass ich Merz gerne als Kanzler hätte, aber das da ist jetzt ja nur dumm).