mercoledì 11 settembre 2024

Silencia a Perugia

Ich hatte ja neulich versprochen, ein kleines Update in Sachen Silencia in Perugia zu schreiben. Jetzt ist sie schon 1,5 Wochen dort und es gibt tatsächlich viel zu berichten.

Die Hinfahrt am letzten Freitag vorletzter Woche war mal wieder eine mittlere Katastrophe, ganz ohne Deutsche Bahn-Beteiligung ;-), ich bin mir gar nicht mehr sicher, was genau alles schief ging ... die ersten beiden Busse nach Garda bzw. dann weiter zum Bahnhof von Verona waren noch pünktlich, dann fuhr der Flixbus nach Florenz deutlich verspätet ab, wir dachten aber alle noch, super, dann muss Silencia nicht 1,5 Stunden auf einem blöden Parkplatz außerhalb von Florenz auf den Flixbus nach Perugia waren - aber wie das halt so ist, der hatte dann auch ewig Verspätung und Silencia kam 2 Stunden später als geplant in Perugia an. 

Miomarito hatte eigentlich (so hatten wir das alle verstanden) mit der Vermieterin ausgemacht, dass sie Silencia von der Bushaltestelle abholt und zur Wohnung fährt. Silencia informierte sie auch über ihre verspätete Ankunft und wurde kommentarlos einfach nicht abgeholt. Sie stand dann also gegen 20 Uhr  (oder so - ich war da unterwegs mit dem Auto zu meinen Eltern) nach 12 Stunden Fahrt alleine mit zwei Koffer an der Bushaltestelle - und lief dann die 2 km zu ihrer Unterkunft. 

Am nächsten Tag (Samstag) dann große Unzufriedenheit bei Silencia, sie hat keine echte Zimmertür, nur so eine Schiebetür, die man auch nicht wirklich absperren/schließen kann, und der Hund der Vermieterin käme die ganze Zeit in ihr Zimmer, es sei furchtbar laut (italienisches Mehrfamilienhaus, ich habe mir überlegt, dass Silencia halt auch noch nie in einem Mehrfamilienhaus war, weil wohlhabende Tübinger Blase), die Vermieterin telefoniere die ganze Zeit laut und der Fernseher liefe auch ständig (großes Gelächter unsererseits, weil Benvenuti to the real Italian life experience!). Wirklich nicht so lustig, die Vermieterin raucht die ganze Zeit in der Wohnung. Silencia flüchtete also erst mal ins Gym (das ist schon toll, sie ist bei McFit und kann tatsächlich überall die Studios nutzen). Außerdem läge die Wohnung total beschissen, sie käme nachts nur zu Fuß wieder zurück (ÖPVN in Italien ... nach 23 Uhr fährt da nix mehr) und überhaupt.


Die Uni 


Am Montag ging es dann mit der Uni los, sie hatte am Lago schon den Online-Test zur Einstufung gemacht, jetzt gab es noch mal eine mündliche Einstufung und der Lehrer wollte ihr gar nicht glauben, dass sie nie wirklich Italienisch gelernt habe (Ma mai? Mai? Mai?!!) und schwups landete sie in A2.3. Dort dann eher große Verzweiflung, weil alle viel älter sind und Pronomen habe sie noch nie gemacht und alle anderen könnten das schon und HILFE!

Am Dienstag fuhr die Vermieten für zwei Wochen in Urlaub und die Lage entspannte sich etwas. 

Außerdem gab es dann doch ein Mädchen aus Freiburg, die zwar nicht in ihrem Kurs sei, aber ganz nett,  am Mittwoch war sie u.a. mit paar netten Polinnen abends weg, letztere haben sie dann immerhin noch bis zum Bahnhof auf dem Nachhauseweg begleitet, am Donnerstag hatte sie jemanden gefunden, der sie mit dem Auto in ein entfernteres Dorf zum Fahrradkauf fuhr, am Freitag hatte sie sich zusammen mit der netten Freiburgerin ein gemeinsames Zimmer mitten in der Altstadt für Oktober organisiert und am Samstag fuhren sie in der Gruppen (Deutsche und Polen, glaube ich) mit mit zwei Autos die fast 200km bis ans Meer und verbachten dort den - auch dort - letzten richtig heißen Sommertag. 

Ich denke es läuft ;-)

Perugia

[Und weil ich am Anfang wirklich viel mitgelitten habe und mir Sorgen gemacht habe (sie ist ja erst 17 usw.), ich denke, die Tatsache, dass früher bereits ein kurzer Anruf aus der Telefonzelle ins Ausland ca. 15 Mark gekostet hätte, hatte auch seine Vorteile - da hätte ich vermutlich nur das Ja, lustig hier, nette Leute, ich ziehe dann übrigen im Oktober mit XY zusammen und wir waren den ganzen Tag am Meer mitbekommen ;-)]

Hier findet übrigens ab heute der umbrisch-provenzalische Markt statt, mit vielen Ständen aus Perugia, das ja Tübingens Partnerstadt ist (die provenzalische ist Aix-en-Provence), und mir tun die alle so leid, weil die Temperaturen hier ja fürchterlich sind, das Wetter auch und somit nicht nur "die Italiener an sich" leiden werden, sondern der Umsatz vermutlich auch eher schlecht wird ... 

P.S.: Ansonsten haben die alle ein Rad ab?!?!
(Ich bin ja großer Freund der Lage der Nation, weil die immer gut zusammenfassen, was mir so die Woche über durch den Kopf geistert, die Folge ist allerdings von letzter Woche, die Spirale geht ja munter weiter, mal sehen, wie lange es dauert, bis wir einen Grenzzaun um das ganze Land bauen - und dann zum Beispiel die Deutsche Bahn wieder pünktlich ist, Wohnungen bezahlbar sind, die Energiewende geschafft ist, die Klimakatastrophe abgewendet und das mit der Digitalisierung läuft usw.)

2 commenti:

kleine fluchten ♥ ha detto...

Ja, echt jetzt mal. Wir wohnen hier ja quasi AUF drei Grenzen und im Alltag wird uns diese Symbolpolitik halt wieder den Vollnerv bescheren. Ständig Stau, alles dauert viel länger, das war schon während der paar EM-Wochen nur so mittellustig und absolut nicht alltagstauglich in einem vereinten!!! Europa. Dabei sind wir hier ja noch auf der Verursacherseite, ich will gar nicht wissen, was man auf der anderen Seite der Grenzen so darüber denkt…

Schön, dass Silencia sich alles so fein zurechtruckelt, uns steht das ja auch noch bevor - allerdings nicht, wie geplant, schon nächste Woche… Jetzt ist erst mal der Freund unterwegs (und zahlt für ein Zweibettzimmer mit fremdem Kommilitonen schlappe 1000 Euro im Monat. Dublin rocks! Für das Geld bekäme die Große, wenn sie es denn hätte, in ihrer Stadt vermutlich ein Penthouse mit Pool. Choose your Erasmus right ;)

IO ha detto...

Oh, Dublin. Da war ich mit 17 (und es war fürchterlich, lag aber nicht an Dublin, sondern der Familie, bei der ich war). Aber damals alles noch eher günstig ...