Am Freitagabend ging es ja zu miomaritos Eltern auf die Ostalb und endlich Temperaturen, bei denen ich so langsam anfange zu leben :-)
Am Samstag hatten wir einen Termin in der ehemaligen Synagoge von miomaritos Dorf (sprich: man muss die sich halt aufschließen lassen). Die Kinder waren dort noch nie gewesen, also wurde es mal Zeit. Miomaritos Dorf hatte früher (19. Jahrhundert) eine relativ große jüdische Gemeinde, sprich 1/3 der Bevölkerung waren Juden (Die Nazis überlebt hat EINE). In der Reichsprogromnacht wurden die angerückten SA-Leute vom lokalen SA-Menschen wieder weggeschickt, erst am Morgen des 11. Novembers gelang es ihnen dann, in die Synagoge einzudringen und sie anzuzünden bzw. dort gelagerte Stoffe und Bücher. Das Feuer wurde daraufhin von u.a. miomaritos (christlicher) Urgroßmutter (die neben der Synagoge wohnte und dort auch putze) und ihrem Sohn gelöscht und das Gebäude blieb intakt. Also viel Familiengeschichte:
Das Innere der ehemaligen Synagoge, die nach Nutzung als Turnhalle, Kriegsgefangenenlager und Kirche, restauriert wurde und jetzt eben als Erinnerungsort genutzt wird (eine jüdische Gemeinde gibt es ja nicht mehr).
[Ah, ich sehe gerade, es gibt eine virtuelle Tour durch die ehemalige Synagoge!]
Die Kinder (also Tertia, ilfiglio und ihre Cousin und Cousine) sind dann wieder nach Hause, während wir "großen" noch auf den jüdischen Friedhof sind, wo ich das letzte Mal ... vor über 20 Jahren (!) war:
Der Friedhof wurde 1824 angelegt und die Anzahl der Gräber ist für ein knapp über 1000 Einwohner Dorf dann eben schon beeindruckend (auch wenn jüdische Gräber nicht "aufgelöst" werden, da stehen also Grabsteine für jeden jüdischen Toten des Dorfes von 1824 an bis ... zum Ende der 1930er Jahre)
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