giovedì 19 ottobre 2023

Family-Time

Von der Handwerker-Front gibt es heute eher nichts zu berichten, denn gestern waren sie nach wenigen (also noch weniger Stunden als sonst) verschwunden, heute kamen sie wie angekündigt gar nicht, aber morgen dann. Mal schauen, von was für Fortschritten ich morgen berichten kann. 

Gestern und heute ein bisschen viel daran verzweifelt (es muss leider so kryptisch bleiben), dass für manche Menschen die Welt (oder Teile davon wie Steuern ...) ein Mysterium sind, und dadurch zum einen völlig beliebig und dadurch bedrohlich erscheinen und zum anderen eben diese "ganz ohne Maße und ohne Gewicht" Mentalität - schwierig, sehr schwierig (und nein, wenn man im Jahr 76 Verpackungen verkauft hat, muss man sicher nicht mehrere tausend Euro Verpackungssteuer zahlen, sondern genau 76 x 50 cent) - Kryptik kann ich ...

So, dann hatte ich heute ein Familientreffen ... irgendwann letztes Jahr kontaktierte mich ein Amerikaner mit meinem Mädchennamen, also er hatte meinen Mädchennamen (was für ein bescheuerter Ausdruck) als Nachnamen (without the Umlaut of course), er sei mein Cousin 4. Grades und lebe jetzt in Tübingen und eine entfernte Cousine, die mich dann auch kontaktierte, habe den Kontakt zu meinen Eltern hergestellt und er habe erfahren, dass ich auch in Tübingen wohne und ob man sich nicht mal treffen könnte. Und irgendwie hat das nie geklappt und ehrlich gesagt hatte ich auch Null Nerven und Zeit dafür, ich habe so unglaublich viel Verwandtschaft in den USA, okay, die sind alle weiter entfernt als jemand mit meinem ehemaligen Nachnamen, aber irgendwie ...  ich hatte natürlich auch ein schlechtes Gewissen, weil ich hätte ja eigentlich schon irgendwie Zeit freischaufeln können/müssen aber, ja ... Dann Anfang der Woche nach lahger Zeit eine erneute Email (ich hatte sooo ein schlechtes Gewissen), seine Eltern aus den USA wären zu Besuch, ob wir uns nicht diese Woche treffen könnten. Ich habe sofort zugesagt, weil ich diese Woche ja keine Caterings oder sonstige Termine habe und so verabredeten wir uns für heute auf 16 Uhr. 

[Kleiner Exkurs, meiner Eltern mögen das dann verbessern ... die Brüder meines Urgroßvaters sind Anfang des 20. Jahrhunderts nach Amerika ausgewandert, mein Urgroßvater und seine Schwester blieben aber in Deutschland, haben beide unglaublicherweise den Holocaust überlebt, mein Urgroßvater quasi im Hausarrest in Kaiserslautern (er war schon im Zug, hatte dann angeblich einen Herzanfall und wurde wieder heim geschickt !!!) , seine Schwester, obwohl schon alt, hat im Lager Gurs überlebt. Diese Leute heute sind Nachfahren der früher ausgewanderten Brüder und auch keine Juden mehr]

Also Treffen mit der Familie, quasi, und *boar* das war anstrengend. Ich habe ja entfernte Verwandtschaft in NYC, zu denen ich tatsächlich so was wie verwandtschaftliche Gefühle entwickelt habe, vielleicht liegt es daran, dass die Frau aussieht wir meine tatsächliche Tante, aber da war schon immer, seit ich das erste Mal mit 15 Jahren dort war, so ein Gefühl von Verwandtschaft, von Ähnlichkeit, gegenseitigem Mögen usw. Als ich in Boston an der Uni war, habe ich u.a. Thanksgiving dort verbracht (und tapfer koscheres Thanksgiving Dinner verspeist, keine Ahnung, ob es wirklich an der Tatsache lag, dass es koscher war, es war aber eher nur so lala und ich muss immer an den Spruch "Willst du essen koscher oder willst du essen gut" denken, den meine Eltern einmal irgendwo von einem Schweizer Juden mitgebracht haben) und hatte immer das Gefühl, dass das jetzt meine amerikanischen Familie ist.

Heute hingegen, ich kann gar nicht sagen an was es lag, aber selten eine so zähe Unterhaltung (zwei Stunden) gehabt und mich so wenig "connected" mit Leuten gefühlt, trotz des gemeinsamen Nachnamens. Sie sind aus Virginia, da hätte ich schon so ganz leichte Ansätze von südstaatlicher Gastlichkeit usw. erwartet, aber holy shit, Bostoner WASPs sind offene Plaudertaschen dagegen ... dazu die Schweizer Frau meines "Cousins", die Deutschland eh doof findet (darf man ja, aber ist das Gesprächsgegenstand, wenn man deutsche Verwandtschaft für zwei Stunden trifft?! - Nahain), also habe ich zwei Stunden lang versucht, das Gespräch - auf Englisch!! - irgendwie am Laufen zu halten und bei den längeren Ausführungen wie schwierig, aber gleichzeitig auch toll der Hund meines Cousin und seiner Frau ist nicht mit den Augen zu rollen und ich denke, ich brauche keine weitere amerikanische Verwandtschaft. 

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