lunedì 19 giugno 2023

Reise, Reise VIII

Am nächsten Morgen mache wir uns wieder auf den Weg nach Neapel, dort steigen wir in einen Regional-Zug nach Rom um, der leider knallvoll und ohne Klimaanlage ist - aber pünktlich!


Wir sind alle sehr müde und erschlagen von der letzten Woche. Tertia hat es ganz gut zusammen gefasst, als sie meinte, dass es so komisch sei, dass wir ja Morgen noch da und da gewesen seien und am Abend schon wieder ganz wo anders und es sich anfühle, als hätten wir mindestens Sachen für eine Woche gemacht. War ja auch genau so. Für Neapel hätte man ehrlicherweise noch ein paar Tage mehr veranschlagen müssen, die Stadt ist einfach zu groß und "wild", aber immerhin habe ich mein Trauma von vor fast 30 Jahren überwunden, als ich damals von der Stadt nicht nur komplett erschlagen sondern auch wirklich eingeschüchtert war, weil mir alles komisch und unsicher vorkam (aus Madrid kommend, also nicht aus einem kleinen pfälzischen Dörfchen oder so) und Die Prostituierten in Bikini und High Heels im Bahnhof!!! und ich einfach nur weg wollte - sind wird dann auch, gleich am nächsten Morgen, nach Pompeji und dann weiter nach Bari auf die Fähre nach Griechenland. Also Neapel ist jetzt rehabilitiert ;-)

Und weil ich ja mal das Auto fahren erwähnt hatte, ich glaube, ich würfe mich in Neapel nicht hinters Steuer setzten (also als Touristin, wenn man da wohnen würde, müsste man sich halt daran gewöhnen) - es fährt niemand mehr über rote Ampeln, also von den Autofahrer*innen jedenfalls ... aber beim Überqueren einer Straße sollte man den Ich spring durch die Windschutzscheibe und reiss dir dein Herz heraus wenn du nicht anhältst Blick drauf haben und es ist klar, wer zuckt, verliert - und Spuren, was sind schon Spuren ...und die Motorini brettern durch die "Fußgängerzone", mit Jungs, gefühlt in Tertias Alter - aber man unterschätzt die Italiener ja gerne - und auch eigentlich ohne Helm ... die Gesichter der Mädchen waren schon lustig. 

So jetzt aber wieder auf quasi heimischen - naja, bekannten - Boden, wir sind in Rom! Ilfiglio nutzt die Tatsache, dass wir ab jetzt nichts mehr fest gebucht haben (wir sind ja wieder mit Zelt und Auto unterwegs) und verabschiedet sich in Richtung Frankfurt, d.h. eigentlich verabschieden wir uns in Richtung Ostia, weil ilfiglio noch bis zum Abend in Rom bliebt, dann fährt sein Zug nach Deutschland ab. 


Wir machen uns, wie gesagt, nach Ostia auf, es ist ein bisschen schade, dass ilfiglio nicht mehr mitkommt, denn da waren wir mit ihm als 1jähriger natürlich auch, aber so ist es halt. Dieses Mal fährt miomarito (nach Rom rein bin ich letzten Montag gefahren), so dass ich Fotos aus dem fahrenden Auto machen kann:


Colosseum kennen wir ja schon


Hier der Zirkus Maximus
(eins der Mädchen meinte enttäuscht: das ist ja nur ein Loch)


dann raus nach EUR

und dann endlich Campingplatz am Meer beim Lido di Ostia und mit sehr viel Ruhe 
(also leider nicht morgens zwischen 5 und 7 Uhr, da brettern irgendwie sehr viele Lastwagen vorbei, aber ansonsten eben sehr schön und wenig Leute)


Die Zelte sind schnell aufgebaut, davor waren wir noch reichlich im Supermarkt einkaufen und dann geht's ans Meer


(es ist schon recht frisch und Silencia und ich gehen erst gar nicht ins Wasser)



Das Gymnastik-Kind ist glücklich

Abendessen und ab ins Bett, ich bin unglaublich müde und schlafe sogar fast durch das krasse Gewitter in der Nacht durch. Miomarito hatte wohl schon überlegt, ob wir alle ins Auto umziehen sollen und Tertia bat Silencia ihre Hand halten zu dürfen. Es war unglaublich laut (ich bin aber sofort immer wieder eingeschlafen, so müde war ich) und extrem lang.

Am nächsten Morgen aber strahlender Sonnenschein und die Forderung der Mädchen: Heute machen wir aber nix außer Meer und Pool. 







Am Nachmittag ziehen miomarito und ich alleine zu einem kleinen Spaziergang los


Riserva Naturale Statale del Litorale Romano, ein Naturschutzgebiet mit schönen Wanderwegen 
- und der Villa von Plinius dem Jüngeren

Die Villa ist aber gar nicht von Plinius, das dachte man mal. Plinius beschreibt seien Villa recht ausführlich in einem Brief und da meinte man wohl, ah, das passt ganz gut, die ist bestimmt von Plinius.  Alle reichen Römer hatten aber wohl Villen am Meer bei Ostia, also nicht in Ostia antica, dem antiken Hafen von Rom, direkt, sondern eben große einzelstehende Villen für den Sommer die ganze Künste entlang - so wie man das auch heute hat.


sehr hübsche Gegend, wir finden dann auch die Villa (von wem auch immer)




Eigentlich - und das ist für mich so typisch Rom - kann man die Villa nicht besichtigen, man muss irgendwo anrufen und dann wird in Ausnahmefällen und nur für Gruppen das Tor geöffnet und Führungen gemacht.



Keine 10 Meter neben dem Tor hat man aber ein ganzes Zaunteil herausgenommen (feinsäuberlich) und jeder kann einfach so herein marschieren - ich vermute, die Zuständigen bekommen Anfälle, wenn man sie wegen einer Erlaubnis für eine Besichtigung anruft ...

Abends gehen miomarito und Silencia Essen einkaufen und Tertia und ich noch einmal an den Strand - weil man da so toll Turnen kann:





Und das ist ein Bild von der Strand-Strasse in Ostia, die ich sehr mag



Breit wie eine Landebahn und in der Mitte parken dann auch einfach die Auto der Leute, die an den Strand gehen (im Moment noch nicht viele, die Sommerferien beginnen in Italien "erst" in der nächsten Woche).

So und dann geht's auch wieder schnell ins Zelt zum Schlafen, denn morgen steht Rom auf dem Programm (davor aber - mussten wir versprechen - schon noch Pool und Meer.
[Riesenrespekt vor den Kindern, die das alles recht klaglos mitgemacht haben - und das sind ja alles keine Kinder, die still und leise alles in sich hinein schlucken würden - das war schon alles recht anspruchsvoll ... - und morgen wird nicht besser werden ...]

4 commenti:

kleine fluchten ♥ ha detto...

Danke, ich lese das alles wahnsinnig gerne, da Eure Art des Reisens unserer immer sehr ähnlich ist. Die Kinder sind da rein gewachsen, die kennen das/müssen da durch (da die sehr autarke, verbandelte und mittlerweile zwanzigjährige Große immer noch regelmäßig mitfährt, kann es so schlimm ja auch gar nicht sein ;) Mit Neapel ging es mir vor zwei Jahren im Übrigen ähnlich, auch nach etwa 30 Jahren - nachdem es damals wirklich grenzwertig gruselig war, empfand ich es diesmal auf weiten Strecken sehr angenehm. Chaotisch, aber in der guten Form, und nicht mehr bedrohlich (dabei mussten wir sogar mit dem Wohnmobil durch). Ist mir genau so auch schon mit Marseille passiert…

Anonimo ha detto...

Sprechen die Kinder eigentlich italienisch?

IO ha detto...

@kleine Fluchten: Ich lese/reise ja aus dem selben Grund auch immer so gerne bei Euch mit :-) Und es beruhigt mich, dass dir das mit Neapel ähnlich gegangen ist, weil ich zwischen durch schon mal dachte, vieleicht war ich damals doch einfach so jung und naiv oder so ... aber ich glaube, das war vor 30 Jahren WIRKLICH anders dort. Marseille war ich nie gewesen (trotz ständiger Côte d'Azur Ferien, vielleicht einmal, aber daran kann ich mich nicht wirklich erinnern, so klein muss ich da gewesen sein), bin ja das letzte Mal auch cut durchgefahren ... steht aber auch noch auf der Liste ... wie so vieles ...

@Anonimo: Nein, miomarito hat schon sein Italienisch nicht als Kind gelernt, sondern später an der Uni, er ist kein Mutter- bzw. Vatersprachler und hat deshalb auch mit den Kinder natürlich kein Uni-Italienisch gesprochen. Wir hätten es gerne gesehen, wenn es hier die Möglichkeit gegeben hätten, dass die Kinder irgendwie Italienisch lernen, aber es gibt keine Art von Italienischer Schule (also so wie es hier zum Beispiel die Griechen haben, dass man einen Nachmittag der Woche Griechischen Unterricht hat) und auch an den Schulen gibt es nichts - Tertia könnte eine Italienisch-AG machen, aber muss halt auch Französisch, Englisch und Spanisch lernen ... Deshalb haben wir zum Beispiel Silencia angeboten nach dem Abi eine Runde nach Perugia an die Università per Stranieri zujavascript:void(0) gehen, und dort - wie miomarito - Italienisch zu lernen.

(Was wir aber inzwischen könne: uns im Restaurant alle mit italienische durchzumogeln, also miomarito und ich sprechen natürlich italienisch, aber die Kinder können halt genügend Phrasen (Sprechen und verstehen), dass es nicht auffällt, dass sie eigentlich gar kein Italienisch können

Anonimo ha detto...

Achso! Aber dann um so beeindruckender, dass Sie beide das als Erwachsene noch gelernt haben. Ich nehme auch schon seit längerem italienisch Unterricht um mich endlich Mal mit der Familie meines Lebensgefährtens unterhalten zu können, aber es ist ein längeres Unterfangen, wenn man der Sprache nicht Mal eine Zeit lang vollständig ausgesetzt ist.