venerdì 16 giugno 2023

Reise, Reise V

Letzter Tag in Palermo, wir packen all unsere Sachen zusammen, lassen das Gepäck bis um 17 Uhr in der Wohnung (um 18 Uhr sollen wir mit dem Gepäck am Hafen zum Einchecken sein) und ziehen mit Tertia los (Ilfiglio und Silencia machen sich wieder alleine/zusammen auf). Heute geht's gleich mit Kirche los, d.h. mit zwei Kirchen: San Cataldo (rechts, mit den roten Kugeln auf dem Dach) und Santa Maria dell’Ammiraglio (La Martorana).

Und es ist der 2. Juni, Tag der Republik (Feiertag) und so gibt es nicht nur die ausländischen sondern auch inländische Touristen

Innen ist die Kirche sehr schmucklos, aber sehr schön
Die Säulen sind antik (aus irgendeinem Tempel vermutlich geklaut)

(auch hier wieder christlicher Auftraggeber, diesmal Süditaliener mit griechischem "Migrationshintergrund" und arabische Baumeister)


Nebenan die Kirche Santa Maria dell’Ammiraglio, die zur gleichen Zeit gebaut, aber x-mal umgebaut wurde (Bauherr übrigens griechisch-orthodox in Syrien/Türkei (gibt unterschiedliche Angaben) geboren, in Tunesien aufgewachsen und dann nach Sizilien geflohen, war Heerführer (amir al-umara - Emir der Emire/amiratus amiratorum - daraus wird später Admiral und deshalb heisst die Kirche auch Admiralskirche) Rogers II)

Interessanter Stil-Mix im Inneren

Barocke Deckenmalerei und

die üblichen Mosaike aus dem 12. Jahrhundert im byzantinischen Stil

miomarito und ich üben uns im griechische Inschriften lesen ;-)
ROGERIOS REX
(und ja REX ist natürlich nicht griechisch, er nannte sich sonst auch Basileus, aber hier eben eine gemischte Inschrift)

Es gibt wohl auch arabische Inschriften in der Kirche (die ich übersehen habe, ich muss unbedingt da überall noch mal in RUHE hin), die zum einen aus dem Koran zitieren (praktischerweise Suren, die so auch in der christlichen Offenbarung stehen) und sonstige "Segens"wünsche - viel mehr Multi-Kulti geht ja kaum.

Das war's jetzt aber mit der arabisch-normannisch-byzantinischen Kultur Palermos, jetzt laufen wir einfach noch mal so durch die Stadt, mioamrito will etwas raus aus dem centro storico, wir laufen die Via Roma entlang 

Hier die Oper, das Teatro Massimo 

Die Oper wurde in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts geschlossen (bauliche Mängeln ... und dann eine Baufirma, die nun ja ... ) und erst kurz vor der Jahrtausendwende wieder als Zeichen des Kampfes Palermos gegen die Mafia eröffnet. Das Gebäude kennt man auch aus der Schlussszene des Pate III  (der alten), ich sage nur Cannoli.  

 

Die essen wir dann später auch noch :-) Ohne vergiftet zu werden

Dazwischen waren wir aber irgendwo am Rand der Altstadt und weil ich ganz dringend was zu Essen brauchte, haben wir irgendwo in einer komplett untouristischen Ecke - was an sich nicht schlecht sein muss - Halt gemacht und das mit Abstand schlechteste Panino der ganzen Reise gegessen ... sehr ärgerlich.

Zum Abschied sind wir dann noch mal auf eine Kirche geklettert, Santissimo Salvatore, die sah gestern vom Dom aus sehr interessant aus und ich las dann, dass man da einen sehr guten Blick über Palermo haben sollte - bis hin zum Meer. Also ging es hoch: 

eher schlechtes Wetter im Westen

Richtung Osten aber schönes Wetter und man sieht sowohl das Meer als auch den Hafen (links hinten) wo wir nachher hin müssen


(hier besser zu sehen - also der Schornstein mit Abgaswolke ...)

Noch einmal ein Blick über die Dächer von Palermo

und dann schnell noch Tertia zeigen, was genau Barock ist:

Das Innere der Kirche - die heute hauptsächlich als Konzertsaal benutzt wird

nackte, eher dicke Babys mit Gold und Rosa - Barock ;-)

Dann trafen wir uns wieder mit Silencia und ilfiglio, die u.a. anderem auch auf einem Dach zum schauen waren, aber auf dem vom Rinacente (Warenhaus und mit Bar)

Dann noch einmal über den Markt von Ballerò ... ja, ich weiß ... die Kinder waren auch nur so mittel angetan, aber ... da war jetzt RICHTIG was los und ich war so etwas von sauer, dass ich zum Mittagessen dieses eklige Panino am Ar*** der Welt bekommen hatte, wo man hier all das hätte essen können - okay, ich hätte sicher nicht alles gegessen aber trotzdem! Ich muss deshalb auch unbedingt wieder zurück nach Palermo, denn ich muss da mittags zum Essen hin (bevor die so was wie Lebensmittelkontrollen oder so einführen, dann gibt's das bestimmt nicht mehr so)

(wer noch nicht genug hat, hier gibt es bessere Fotos vom Markt mit einer schönen Beschreibung des Ganzen - ich habe ja immer nur schnell aus dem Handgelenkt mit dem Handy geknipst)

Auf eine bekannte Spezialität aus Palermo haben wir übrigens bewusst verzichtet, auf das Milz-Brötchen (miomariot isst ja gerne Kutteln oder Leber, aber da wollte er dann doch nicht essen) - Silencia dafür aber Eis-Brötchen (brioche con gelato) gegessen, nicht ganz so herausfordernd, aber wohl doch auch eher seltsam (ich war nicht dabei).

So und das war dann endgültig mit Palermo
wo es so nur aussieht, wenn der Markt aufhört

Also zurück zur Wohnung, unsere Koffer und Rucksäcken abgeholt, uns verabschiedet, versprochen, dass wir wieder kommen (aber länger!) und dann ging es mit dem Bus zum Hafen. 

Ilfiglio war nicht nur schon mal vorab am Hafen gewesen, sondern hatte sich auch schon schlau gemacht, mit welchem Schiff wir nach Neapel fahren würden - Von Casino und Restaurant war die Rede, eventuell sogar von Pool. Erst einmal streikte aber das ganze Computer-System und nichts war mit Einchecken. Wir sassen - weil es in Palermo noch kein richtiges Fähren-Terminal gibt (man ist wohl am Bauen) - mit unserem gesamten Gepäck auf einer eher traurigen Wiese vor dem Tickethäuschen und miomarito beschloss angesichts des Hinweises, dass es mindestens noch eine Stunde dauern würde, noch einmal schnell loszuziehen und noch mal Essen zu besorgen (auf dem Markt hatten wir vor lauter lauter nur Obst und Gemüse gekauft).
Abgesehen davon, dass er mir das leckerste Porchetta-Panino meines bisherigen Lebens mitgebracht hat (wohl mit dem Saft einer ganzen Zitrone überschüttet beträufelt), kam er dabei in Gegenden, die eben so gar nichts mehr mit dem touristischen Zentrum von Palermo zu tun hatte - gibt es eben auch immer noch - haben wir aber eben einfach ausgeblendet, so wie die postfaschistische italienische Regierung, die Menschen, die in Ermangelung einer anständigen Fähre eben im Mittelmeer einfach ertrinken, die Umweltbilanz einer ebensolchen anständigen Fähre, die verschiedenen Mafia, die Tatsache, dass sich junge Italiener (wenn auch eher im Norden)  keine Wohnungen mehr leisten können, weil alles per Airbnb an Touristen vermietet wird und sich in Uni-Städten Studierende nicht nur wie sonst durchaus üblich Zimmer sondern sogar Betten teilen, unter welchen Bedingungen (Blechhütten oder völlig überbelegte verrottete Häuser) die - hauptsächlich, aber nicht nur - Einwanderer hier leben müssen usw. aber mir fällt auch nicht ein, wie man es anders machen könnte.

Zurück zu den First World Problemen, zwar geht das Computer-System bald wieder, aber wir werden nicht auf das von ilfiglio identifizierte Schiff (das auch im Hafen lag), sondern auf ein deutlich kleines und ... nun ja ... wenn man ehrlich ist .... etwas angeranztes Schiff geschickt - es ist alles nicht so richtig sauber, in der Kabine (wir haben eine Vierer-Kabine, ilfiglio als junger belastbarer Mann einen Sitz) gibt es zwei Steckdosen (PANIK! Die Handys!!) und innen sieht es halt so aus: 

immerhin einheitlicher Stil ... 

Das Restaurant sieht so aus:

also nix mit Glamour
die Kinder sind schwer enttäuscht und motzig

[aber egal, es gibt das hier ;-)]

und dann schauen wir alle zu, wie die Fähre bei beginnender Dunkelheit ablegt: 


(die anderen, viel, viel besseren Fähren)

(da soll wohl das neue Terminal entstehen)


Und weil mir für den nächsten Morgen Übles schwant verschwinde ich zusammen mit den letzten Lichtern von Palermo ins Bett. 

Ciao Sicilia!
Ci vediamo!

2 commenti:

Anonimo ha detto...

Zum Thema Steckdosen auf Fähren / in Hotelzimmern : ich fahre mittlerweile nicht mehr ohne Mehrfachsteckdosen, nachdem ich mal 4 Schülerinnen auf Klassenfahrt in eine Kabine habe gehen sehen, in der ich mit Smartphone und Smartwatch schon Probleme hatte, alles geladen zu bekommen.
Das hat sich auch in älteren Hotels bewährt, in den man beim Bau des Gebäudes sich nicht vorstellen konnte, dass man außer für das Nachtlicht Steckdosen in Bettnähe brauchen würde ;-)

Ich neige ja schon dazu, mir in die Urlaubstage viel reinzuplanen, aber Ihr Programm war ja wirklich sportlich. Aber sehr schön zu lesen!

IO ha detto...

Danke für den Tipp. Ich habe bisher immer nur darauf geachtet, Ersatzkabel und - Stecker sowie Powerbanks dabei zu haben, aber dass es mal nur eine Steckdose geben könnte ...

Ja, Program war sportlich, dafür gibt es dann im August den Faulenzer-Urlaub mit absolutem Nix-Tun :-)