giovedì 22 giugno 2023

Reise, Reise X

So, meine Damen und Herren, Sie haben es geschafft, der letzte Teil meines Reiseberichts! Nachdem wir den Campingplatz bei Ostia zwar sehr schön und das Meer auch toll fanden, wollten wir dann aber doch noch einmal Station in der Toskana machen, bevor wir wieder nach Hause fahren müssen. Eigentlich hatten wir ja vorgehabt, auf den Campingplatz in Fiesole und mit den Kinder nach Florenz zu gehen, aber wir haben keine Lust uns noch einen Tag mit hauptsächlich amerikanischen Touristenmassen durch eine italienische Stadt zu schieben. Also überlegen wir uns was anderes und finden im Internet einen sehr hübschen kleinen Campingplatz in Volterra - mit Pool!

Wir verlassen Ostia, ohne (!!) bei den Ausgrabungen gewesen zu sein, und fahren auf einer der schönsten Autobahnen, auf der wir bisher überhaupt waren, in die Toskana. Leider sind die Bilder aus dem fahrenden Auto nichts geworden, bis auf dieses hier: 


Da ist die Autobahn aber auch schon keine Autobahn mehr und die Straße ist auch nicht mehr links und rechts von Orleaner begrenzt. (Das ist die antike Via Aurelia, (die bis nach Genua und Arles geht - dafür haben wir aber leider keine Zeit mehr, und wir waren ja letztes Jahr erst da)

Zwischenstopp in Ortobello


Einem etwas verschlafen wirkendem (ich denke, im Sommer ist das hier Hölle los) Städtchen, das früher mal auf einer Insel lag, jetzt aber über einen Damm mit dem Festland verbunden ist, außerdem gibt es eine Lagune und überhaupt, sehr hübsch


Aber wir stürmen nur den Supermarkt und müssen dann weiter über viele, viele Kurven nach Volterra


Der Campingplatz ist sehr, sehr grün, sehr hübsch und sehr ... mitteleuropäisch
(nur deutsche, niederländische und schweizer Rentner*innen)

Die Mädchen machen es sich gemütlich, miomarito und ich drehen nach dem Essen noch eine Mini-Runde um den Platz und genießen die Aussicht (morgen soll das Wetter nicht so prickelnd werden)



die Steine vorne im Bild sind von der Etruskische Stadtmauer (4. Jahrhundert. vor Christus) auch noch so eine Reise, die ich machen möchte, also Etruskische Sachen)



Volterra vom Campingplatz aus gesehen (sieht weiter weg aus als es eigentlich war). 
Trotzdem gehen wir nicht mehr "rüber" in die Stadt sondern schlafen uns mal wieder so richtig aus.

Am nächsten Morgen - Pool!


ich weigere mich allerdings, nicht wegen der langen Verbotsliste:


sondern weil es hier meiner Meinung nach viel zu kalt zum Schwimmen (oder auch nur ausziehen) ist


Wir versorgen die Mädchen mit Zutaten für ein Mittagessen und machen uns dann auf in die Stadt. 
Tertia und Silencia haben keine Lust mitzukommen nachdem sie gelesen haben, dass Volterra 16 Kirchen hat (bei nicht mal 10 000 Einwohnern) und sie nicht zu unrecht vermuten, dass wir uns einige davon anschauen wollen (einfach um zu wissen/sehen, wie man 16 Kirchen in so einen Ort bekommt). Da Volterra - no offence - jetzt nichts wirklich weltbewegendes ist, haben sich die beiden ihren freien Tag mit Lesen, Mathe ..., Pool und Kartenspielen wirklich verdient (und wir uns 16 Kirchen ohne Gemotzte ;-)) 


Das Wetter ist nicht mehr so toll wie gestern, die Aussicht aber immer noch beeindruckend


Die erste Kirche: Chiesa dei Santi Giusto e Clemente
statt eines Platzes vor der Kirche gibt es eine riesige Wiese
(wir konnten leider nicht herausbekommen warum - ich habe so was zum ersten Mal gesehen, fand es sehr kurios, besonders weil die Wiese für italienische Verhältnis auch noch so unglaublich grün war)



Das ist Santo Stefano
Die Fahnen hingen überallhin der Stadt, am Tag davor war Fronleichnam (Corpus Dominion in Italien, da gibt es auch Prozessionen) und jede Kirchengemeinde hat ihre eigene Fahne (ich habe nicht nachgezählt, ob wirklich jede der 16 Kirchen eine eigene Gemeinde hat, sah aber stark danach aus)


Die Kirchen sind alle sehr klein und eher einfach

Die nächste war etwas prächtiger:


San Lino

Der Heilige Linus galt lange als erste Bischof Roms (67-79 war er das), erst später hat man dann Petrus davor geschoben. Linus kam wohl aus Volterra, so weit man das nachvollziehen kann, und das witzige ist, dass Tertia am Tag davor in San Paolo lange nach einem zweiten Papst Linus gesucht hat.


Das könnte man kaufen, aber wir überlegen uns, wer hier wohl wohnen möchte, so abseits von allem, 
uns kommt das Städtchen nett aber doch etwas einsam vor.Das ist bevor wir richtig in der Stadt drin sind, wo dieses Mal alles voller deutschen Toskana-Touristen ist ... 


Dom-Kirchturm


Das Baptisterium


Die Piazza dei Priori
mit dem ältesten erhaltenen Palazzo communale der Toskana, dem Palazzo dei Priori
(alles voll Touristen, deshalb wieder nur so komisch Bilder)


Wir laufen aber weiter herum, wollen nirgends rein, außer schnell in die Kirchen schauen:


San Pietro in Selci


Befestigungsanlage Fortezza Medicea
(14./15. Jahrhundert und trotz ihres Namens vor den Medici erbaut)


Es hätte auch noch römische Ausgrabungen gegeben, 
aber davon haben wir eigentlich auch langsam genug




Ich will noch unbedingt das etruskische Stadttor anschauen 


Porta all’Arco 
(4. Jahrhundert vor Christus)


auch hier in Volterra klappt es dann ganz gut, den Massen aus dem Weg zu gehen
(für etruskische Stadttore scheinen sich die wenigstens zu interessieren und auch die kleinen Kirchen sind leer)



die Chiesa di San Dalmazio ist leider geschlossen, hat dafür aber ein wirklich hübsches Portal


San Francesco


So, und dann ist SCHLUSS!


Gegen Abend dann noch mal Pool für die Kinder



ein letztes Camping-Essen




wie man erkennen kann, ist es nicht wirklich warm


Wir spielen noch etwas Scopa gehen dann aber alle etwas frierend früh ins Bett. 
Urlaub aus und vorbei!

Die Heimfahrt am Samstag ist etwas anstrengend, viel Verkehr und irgendwie verlassen wir uns zu sehr aufs Navi (also Google Maps) und landen auf der Strecke über den Splügen (statt über den San Bernadino) - und ausgerechnet ich sitze am Steuer (nachdem miomarito sehr lange gefahren ist und außerdem nähern wir uns ja der teuren Schweiz) ... ich mag Passfahrten gar nicht (Höhenangst) und der Splügen (über den wir noch nie gefahren sind und ich auch jede Fahrt darüber strikt abgelehnt hätte) ist nicht ohne ... (wikipedia schreibt: Bemerkenswert (!) ist die Südrampe (SS 36) durch das italienische Val San Giacomo: Zwischen der Passhöhe und Chiavenna ist auf einer Strecke von etwa 30 Kilometern ein Höhenunterschied von knapp 1800 Metern zu überwinden.)

Von dieser "bemerkenswerten Südrampe" gibt es gar keine Fotos, weil miomarito immer um die Kehre schauen musste, ob uns ein Auto entgegen kommt, weil immer nur EIN Auto um die Kehre gepasst hat und Anfahren in der Kehre am Berg mit vollbeladenem Auto auch nur so mittel Spaß macht.
 


Aber wir haben es schafft!

Und dann ging es die einfache und unkomplizierte (!!) Nordrampe wieder runter:



Und ich bin jetzt sehr stolz auf mich :-)

(lustig übrigens auch, dass es dann, als wir die Alpen Richtung NORDEN überquere hatten, endlich wieder schönes Wetter und Wärme gab - es hatte seit Volterra bei knapp unter 20°C geregnet - verkehrte Welt)

So, das war's. Wir sind sehr zufrieden und glücklich mit unserer Reise (Italien-Exkursion), inzwischen haben wir uns auch wieder gut erholt ;-), die nächsten Reisen stehen an: Tertia fährt morgen um 5 Uhr (!!) nach Amrum, mit dem Zug und wir sind mal sehr gespannt, wann wir sie wieder bekommen (bzw. ob und wann die Bahn in den unbefristeten Streik geht), aber Hauptsache, sie kommen morgen noch los. Miomarito und ich fahren übers Wochenende (ich habe kein Catering!!) nach München, und gestern Abend auf dem Balkon haben wir uns überlegt, als nächstes (also nächstes Jahr ... oder übernächstes, je nachdem wie das mit dem Heizungseinbau klappt) nach Albanien zu fahren - mal schauen.

5 commenti:

Anonimo ha detto...

Vielen Dank für die tollen Berichte! Ich habe dank Dir wieder viel von Italien "gesehen" :-).

Wird es iwann in diesem Leben passieren dass ihr mal so einen richtigen Pauschalurlaub macht? So all inclusive zwei Wochen Türkei oder so ;-)? Allein der Gedanke...

LG, Ina

kleine fluchten ♥ ha detto...

Oh ja, bitte unbedingt Albanien! Meine kleine Schwester war da im letzten Sommer lange mit dem Camper (mit Mann und zwei Kleinkindern) unterwegs und total begeistert. Seitdem ist es auf meiner Bucket List auch nochmal deutlich weiter nach oben gerutscht als eh schon. Bisher habe ich nur die Küste vom Schiff aus gesehen und das war schon sehr… nett :)

IO ha detto...

@Ina. Äußerst unwahrscheinlich :-)

@kleine Fluchten: Wäre sozusagen der Kompromiss zur schon ewig angedachten Istanbul-Fahrt. Dafür sind die Pfingstferien nämlich vermutlich zu kurz und so 100%. traue ich unserem Auto die Fahrt auch nicht mehr zu. Aber noch mal nach Sarajevo ohne 42°C und ganz kleine Kinder wäre toll und dann könnte man ja weiter nach Albanien - und da waren wir tatsächlich ja noch nie. Mal sehen, wie es sich entwickelt.

Sigrid ha detto...

Danke fürs Mitnehmen
Ich fand San Gimignano bei unserer ersten Toskanareise vor fast 20 Jahren schöner als Volterra. Der Ort ist aber vermutlich noch voller als Volterra.
Rom ist für mich noch so ein Traum, an den ich mich nicht so richtig herantraue - von Neapel und Palermo ganz zu schweigen.
Deshalb lese ich so gern Reisebeichte anderer.

IO ha detto...

@sigrid: Gern geschehen. Ja, San Gimignano ist sicher beeindruckender und auch wichtiger als Volterra, aber ich bin mir ziemlich sicher, der Ort wäre randvoll mit Touristen gewesen (nur in Siena, Florenz und Pisa hat es wohl mehr Touristen).

Rom ist easy, wirklich. Unbedingt mal machen!