So, etwas verspätet, aber hier jetzt der bereits ja schon mehrfach angekündigte Post zum Thema Wir dämmen unseren Dachboden. Das ist gesetzlich vorgeschrieben und das können wir selbst machen und bei der Heizung usw. tut sich ja weiterhin eher wenig, und irgendwas will man ja doch unbedingt tun, bevor der Winter mit voller Wucht kommt.
Und weil meinem Bruder so Sachen Spaß machen und er auch schon mal bei sich (und meinem anderen Bruder) Dachboden gedämmt hat (wenn auch etwas anders), haben wir das zusammen gemacht, ein Wochenende lang (und etwa 1/5 des Dachboden geschafft ...)
erster Schritt: Bretter durchnummerieren, weil die ja nachher wieder drauf kommen sollen
unter den Bodenbretter dann 250 Jahre altes Dämmmaterial (Weizenspreu)
Abtransport, zum Teil auf den Kompost und weil wir ja die 2020er Jahre haben, gehe ich davon aus, dass sich dadurch jetzt eine ausgestorben geglaubte Weizenseuche wieder verbreiten kann .. oder so.
geschmiedete Nägel, auch 250 Jahre alt
und dem Spreu (und Dreck) dann 250 Jahre alte Lehmwickel, die wir aber drin gelassen haben,
aus Respekt vor alter Handwerkskunst
(links sieht man unseren Stromanschluss, wir bekommen unseren Strom nämlich übers Dach, und um den Anschluss mussten wir dann auch herum dämmen)
auch interessant: das Kabel wurden unter dem nicht geöffneten Dachboden-Boden durchgezogen (vermutlich in den 50/60er Jahren) und versorgen Tertias Deckenleute im Stockwerk darunter mit Strom
(mir wurde gesagt, das werde so gemacht und das wäre okay .. nun gut)
weiteres Problem: wir wollen ja den Dachboden-Boden anheben, damit wir mehr Raum zum Dämmen haben, unser Dachboden ist groß und relativ hoch, da macht es nichts, wenn man den Boden .. ich weiß jetzt gar nicht wie viel ... ) höher legt, aber das ganze Dämmmaterial würde dann links und rechts aus dem damit gewonnen Boden-Zwischenraum nach unten ins Dach (und dann eventuell auch weiter in den Garten) rieseln, weil der Boden-Zwischenraum nach links und rechts offen wäre. Also mussten wir den verschließen: mit OSB-Platten (ist natürlich ein gewisser unschöner Stilbruch, aber wir einigten uns darauf, dass das dann eben ein Verweis auf die Holz-Krise anno 2022 sei)
Holzaufbau
Es war übrigens nicht klar, ob uns die Lehmwickel (plus Schilfmatten und Putz) tragen würden, so dass wir zwei Tage lang da auf dem Dachboden herum balancieren mussten (ich bin mal daneben getreten, hat mich gehalten, aber lieber nicht ins Zimmer nach unten durchbrechen)
Dann haben wir das neue Dämmmaterial (Perlit, vulkanisches Gestein) in die Zwischenräume geschüttet, d.h. erst musste wir mal hübsch Säcke nach oben tragen, die sind Gott sei Dank eher leicht, aber nach dem x. Sack nicht mehr so wirklich
sieht aus wie Katzenstreu
Dann kamen die Bodenbretter wieder drauf
d.h. sie mussten natürlich zurecht gesägt werden, weil die Bodenfläche durch die Höherlegung natürlich etwas kleiner geworden ist
haben wir gut wieder zusammengebastelt!
und dann wurden die restlichen Säcke (also für die restlichen 4/5 des Dachbodens ... und vermutlich reichen die nicht mal ganz) hochgetragen. Ich habe mich davor gedrückt bzw. da ich wusste, was mir für eine Woche bevorstehen würde, liess ich das die Herren mit der eher sitzenden Arbeitswoche machen.
Die nächste Runde gibt's dann im Oktober, ich hoffe, dann ist es noch nicht so kalt, dass einem die Finger da oben festfrieren. Bis dahin muss Silencia mit einer pseudo-Dämmung (rechts) über ihrem Zimmer leben.
An diesem Sonntag machte sich miomarito dann daran, im Bereich unserer Wohnungstür/Treppenhaus zu dämmen. Da haben wir nur eine dünne Bretterwand, das untere Treppenhaus und der Eingangsbereich können eh nicht geheizt werden und ist es bei uns im Flur (der ja auch nicht geheizt werden kann) immer bitter kalt (also noch mal 2-3°C kälter als im eh schon immer eher frischen Rest des Hauses) und es zieht wie Hechtsuppe (natürlich auch durch die Wohnungstür, da kommt noch ein besserer Vorhang hin ... die alte Tür wollen wir natürlich behalten, wie wir das dann langfristig machen ... keine Ahnung).
Styropor und eine weitere Bretterwand, die ich irgendwann noch streichen möchte, aber mal sehen, wann ich dazu komme.
So, es geht also voran, irgendwie. Und um das auch noch zu dokumentieren: noch Heizen wir nicht. Wir haben unsere Öl-Tanks im Sommer voll gemacht, früher haben wir immer 1,5 Füllungen pro Winter verbraucht, dieses Mal wäre es gut wenn nur eine verbrauchen würden. Mal sehen, ob das klappt. Letzte Woche waren die Temperaturen nachts ja fast bei Null Grad, da war es dann morgens in besagtem Flur knappe 13°C und im Rest des Hauses zwischen 15-16°C - das ist schon ... nun ja ... die Mädchen haben sich bitterlich über die Kälte beklagt, wollten dann aber im entscheidenen Moment doch nicht, dass wir die Heizung anmachen. Jetzt sind wir im Moment tagsüber so bei einer Zimmertemperatur von 16-18°C (je nachdem ob die Sonne scheint), das geht ganz gut und notfalls erwärmen wir uns an Gelächter über Zeitungsartikel, die schreiben, man könne auch mal eine Zimmertemperatur von 20°C ausprobieren (so viel hat es bei uns auch wenn wir heizen seltenst, also schon, abends in der Küche, wenn man viel gekocht hat und alle in der Küche sitzen).
P.S.: Ansonsten ... porca miseria ... ich mache mir ja keine falschen Vorstellungen vom politischen Italien, aber das musste jetzt wirklich nicht sein ... meine einzige Hoffnung ist, dass die Regierung vielleicht dieses Mal noch schneller als nach den üblichen (durchschnittlichen) 18 (oder waren es 20?!) Monaten auseinanderbröselt und bis dahin nicht zu viel schlimmes umgesetzt werden kann ...
4 commenti:
Wahnsinns Arbeit! Ich habe genau das selbe gesagt: porca miseria und die Hoffnung, dass es nicht lange hält! Ci mancherebbe altro….
Giuseppina
Wenn Sie Perlite übrig haben: Die kann man prima im Garten verwenden und Blumenerde durchlässiger machen. Jungpflanzen und alles, was nicht gerne nasse Füße hat, lieben es.
Ich las eben eine Pressemitteilung der finnischen Gesundheitsbehörde, dass man es mit dem Sparen auch nicht übertreiben dürfe: in Wohnräumen müssten MINDESTENS 18 Grad herrschen, wenn Kinder oder Alte in der Wohnung leben, MINDESTENS 20 Grad, alles andere wäre gesundheitsschädlich. Man kann sich nur wundern, dass die Finnen nicht schon lange vor der Erfindung der Fernwärmeheizung ausgestorben sind...
@Giuseppina: Die Arbeit auf dem Dachboden ist gar nicht so schlimm, weil man sich das wirklich gut einteilen kann und man auch einfach aufhören kann, ohne dass dann was "blödes" passiert. Man sollte nur aufpassen - vermut ich - , dass die Katze nicht auf den Dachboden geht, solange die Katzenklo-Dämmung offen herumliegt ;-)
@Anonimo: Danke für den Tipp. Mal sehen, ob was übrig bleibt.
@Karen: Einmal Augenrollen ;-) Ich bin gerade sehr froh, dass wir in einem Haus wohnen, dass für "mit ohne" Heizung gebaut wurde und ich bin kaum Gedanken um Schimmel machen muss. WENN wir dann die Heizung anmachen müssen, dann werde ich es wieder verfluchen, weil es so undicht ist ...
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