lunedì 20 giugno 2022

Reise, Reise - 3

[Hinweis auf Grund von einer Beschwerde ilfiglios: war völliger Quatsch, was ich über den Atlantik geschrieben habe, wir waren 2007 im Sommer mit den beiden großen Kindern am Atlantik ... auf der Île de Noirmoutier und bei La Rochelle, aber nicht in La Rochelle sondern in Fouras  und wir waren in Rochefort - wo damals die Hermine nachgebaut wurde und ilfiglio uns mit nicht mal ganz drei Jahren stundenlang mit Fragen um diesen Nachbau und Segelboote und die Geschichte und überhaupt ALLES fast in den Wahnsinn getrieben hat - und als dann sein Hirn voll war bzw. am Platzen war, komplett ausgetickt ist ... also ich habe das wohl eher nicht vergessen, sondern einfach verdrängt ;-) Aber zurück ins Jahr 2022]

Wir waren leider nicht genug östlich, um dem schlechten Wetter bzw. dem Regen zu entkommen, so dass wir am nächsten Morgen in strömendem Regen unsere Zelte zusammenpacken und alles irgendwie im Kofferraum verstauen mussten, ohne dass im Anschluss alles nass war. Die großen Kinder bekamen noch mal eine Schonfrist, weil wir es eh nicht rechtzeitig zum Bahnhof nach Toulouse geschafft hätten und siehe da, es ging deutlich besser, trotz der grenzdebilen Eltern, mit denen man gezwungen war Urlaub zu machen.

Wir fuhren an der Tarn entlang in Richtung Albi, machte davor in der Nähe, als es aufgehört hatte zu regnen, in Castelnau-de-Lévis Halt, neben einer interessanten Kirche (Saint-Barthélemy), der Ort ist auch ganz interessant, weil ringförmig um den Berg gebaut. Wie vieles auf der Reise reiner Zufallsfund.








größte Attraktion für Tertia


ein soooo süße Katze



Mittagessen aus dem Auto

Dann ging es eben weiter nach Albi, woher die Albigenser kamen und ihren Namen haben (Untergruppe der Katharer, mittelalterliche "Ketzer", es gab einen ganzen Albigenser-Kreuzzug). Das heute besondere in Albi ist die Kathedrale, die wohl noch im Eindruck (wie es immer so schön heisst) der Kreuzzüge als eine Art Wehrkirche mit 6 Meter dicken Mauern und überhaupt  ... sehen Sie selbst ... gebaut wurde. Man sieht die Kathedrale schon von weitem, bei der Einfahrt in die Stadt, sie scheint über der Stadt zu schweben (aber da habe ich kein Fotos machen können)


Ich finde, sie sieht ja aus wie ein verirrtes Raumschiff 



man bekommt sie auch kaum auf ein Foto ...


Drinnen dann die nächste Überraschung - die Kirche ist komplett ausgemalt
(im Prinzip weiß man das, dass mittelalterliche Kirchen früher Innen nicht einfach grau/weiß oder was immer waren (wie antike Statuen, die waren ja eigentlich auch bunt und gar nicht edel weiß)), aber wenn man es dann mal in Echt und voller Wucht sieht- wirklich beeindruckend. 







Darstellung des jüngsten Gerichts aus dem 15. Jahrhundert
(spiegelte blöd)



Auch sonst ganz nettes Städtchen mit hübschen Häuser 










und noch eine Kirche (Saint-Salvi)

die ilfiglio entdeckte, der sich inzwischen tatsächlich auch sehr für Kirchen interessiert (wenn er sich nicht gerade über die unzumutbaren Reisebedingungen aufregt, den Mitreisenden erklärt, wie dumm sie alle sind usw.)


unten noch eher Romanisch oben wird's langsam Gotisch


hübscher Kreuzgang


und hier, sehr gut zu sehen, als die Backsteine für die Kathedrale gemacht wurden, bekam man wohl auch einige ab und baute damit die Kirche zu Ende



erspart haben wir den Kindern das Toulouse-Lautrec Museum im alten Bischofspalast



außerdem hatten wir ja Strand und Mittelmeer versprochen


also weiter! weiter!

(immerhin wird das Wetter auch langsam besser)



Es begann dann wieder das Abtelefonieren diverser Campingplätze, die ja ab 19 Uhr keine besetze Rezeption mehr haben würden, teilweise sogar schon ab 18 Uhr, und dann waren viele Campingplätze auch nur für Wohnmobile oder hatten nur Mobile Homes und ach ... mühsam. Schließendlich landeten wir in Saintes-Maries-de-la-Mers auf einem Riesen-Campingplatz, wo aber kaum jemand war - und tatsächlich auch bis 21 Uhr besetzt war, so dass wir noch in Ruhe vorher einkaufen gehen konnten. Und so lange hell, dass wir erst noch schnell ans Meer gehen konnte, bevor wir die Zelte aufbauen mussten.










Das mit dem Kochen wurde dann leider nichts, weil der Mistral so stark blies, dass man unmöglich mit unserem Gaskocher etwas warm/gekocht bekam. Also eher Rohkost. Und nur zwei Zelte, damit die Heringen ausreichten. Dafür aber toller Sonnenuntergang:


(ich erinnere mich an Sommerurlaube noch etwas weiter südlich am Mittelmeer, kurz vor Spanien, wo es ähnliche Sonnenuntergang gab und ich im Alter von Tertia verzweifelt versucht habe, die mit meiner Kamera festzuhalten)

3 commenti:

Sabine ha detto...

Ahh, auf diesem wunderschönen Camingplatz in der Carmargue war ich auch einmal. Und seid froh über den Mistral! Als wir vorher mit einem Franzosen sprachen und erzählten, dass wir weiter mit Fahrrad und Zelt in die Carmargue fahren würden, meinte er recht trocken: "Wollt Ihr das wirklich? Naja, es gibt ja auch Leute, die Blut spenden gehen!"
So richtig habe ich das dann erst auf dem Campingplatz in Sainte-Maries verstanden. Der Summpf, die Hitze, die Mücken ... hurz!!!

Wolfram ha detto...

Das Auto kommt (wie unseres, der Zwilling mit dem Löwen auf der Nase) langsam in die Jahre, ist aber immer noch schön, elegant - und kann soooo viel einpacken!

Der Campingplatz in Saintes-Maries-de-la-Mer ist sicher auf die Unmengen von Pilgern ausgelegt, die im Mai und im Oktober zur jährlichen Wallfahrt kommen. Die beiden Marien und besonders ihre schwarze Dienerin werden nämlich als Schutzheilige des fahrenden Volks verehrt.
Silencia kann mit dieser Seite bestimmt was anfangen: https://www.avignon-et-provence.com/traditions/pelerinage-gitan-saintes-maries-de-mer

IO ha detto...

@Sabine. ja, wir hatten Glück, absolut kein Schnaken/Mücken-Problem :-)

@Wolfram: Ja, und das größte Wunder, es fährt immer noch (sah mich schon wie in meiner Kinder gefühlt IMMER mit einem kaputten Citroën in irgendeinem französischen Kaff sitzen, aber nein, er hat uns sicher wieder nach Hause gebracht!)

Sara und die Marien kommen im nächsten Post, ich glaube aber, das der Campingplatz auch im Sommer mit Touristen knackvoll ist, weil es eben nicht so viele in der Ecke gibt.