Zwischenbericht

Vielleicht sollte ich die Tage mit Corona irgendwie durchnummerieren, ich bezweifle etwas, dass mir da jeden Tag eine passende Überschrift einfällt ...

So, Schule läuft bei Tertia, bei den anderen beiden geht es erst morgen los. Ich habe mich mit Tertia darauf geeinigt, dass die "Schule" um 9 Uhr beginnt, weil wir alles andere als viel zu früh erachten. Dann haben wir uns recht gut an den eigentlich Stundenplan gehalten, 45 min Mathe, 45 min Deutsch, etwas Englisch (sie musste Lernkarten anmalen, ausschneiden und lernen - konnte sie aber eh alles schon) und die 45 min dann mit duolingo (Englisch, morgen dann Französisch, da hätte sie nämlich Französisch-AG) gefüllt. Sport wurde quasi auf den Nachmittag verschoben.

Dann war ich einkaufen in unserem sehr großen Supermarkt ... das Durchschnittsalter der zahlreichen Einkaufenden dürfte bei ca. 70 Jahren gelegen haben, gedrückt wurde der Schnitt von den - in der Regel wohl - Töchtern, die ihre gebrechlich wirkenden Eltern zum Einkauf begleitet haben. Man möchte Amok laufen.

Und tatsächlich, es gibt kein Toilettenpapier:

Ähnlich sieht es übrigens unerklärlicherweise im Frühstückscerealien-Regal aus und im Toastbrot-Bereich ...

Auch unmöglich, Abstand zu halten, das klappt so gut wie auf der deutschen Autobahn, nämlich gar nicht, weder auf zwei Meter noch auf einen Meter. Immer quetscht sich jemand dazwischen ... schön auch die Leute (auch alle Ü65), die sich dann bei der Bäckerei darüber beschweren, was das für eine Unverschämtheit sei, dass sie nicht wie gewohnt ihren Kaffee und ihren Kuchen im Gästebereich an den Tische einnehmen dürfen. Und deshalb erst Mal eine Runde die Verkäuferinnen zur Schnecke machen. Nicht vergessen darf man natürlich auch, eng in Grüppchen zusammen zu stehen und Neuigkeiten auszutauschen. Ich wollte eigentlich noch Gartenerde kaufen, aber ehrlich, mir reicht es für heute mit den Menschen (Ausgangsperre JETZT!!! Und bitte italienische Supermarkt-Regeln.)

Den Mädchen habe ich übrigens "Tagebücher" (also schöne Hefte) gekauft, damit sie den ganzen Wahnsinn aufschreiben können.

Silencia hatte bei meiner Heimkehr schon die Küche aufgeräumt (!) und begann dann wie gestern schon angekündigt mit Tertia Waffeln zu backen:

Im Vergleich zu unseren bisherigen Waffel-Rezepten war das hier recht ... füllend und daher gelang es mir tatsächlich die Mädchen dazu zu überreden, mit mir in den Wald zu gehen - so lange man das eben noch kann/darf. Wir sind ein paar Grüppchen Teenager begegnet ... und Großmüttern mit ihren Enkelkindern ... aber immerhin konnte man Abstand halten und für die meiste Zeit der über zwei Stunden (!) waren wir alleine.

schön war's

Außerdem mit meinen Eltern Whatsapp-Video-Anruf gemacht, das klappt vermutlich wegen allgemeiner Überlastung nur so mittel, aber definitiv besser als nichts; vielleicht probieren wir es morgen mal mit Skype, das habe ich gar nicht mehr, aber meine Eltern.

So, später dann noch Abendessen und dann sollte ich eigentlich wenigstens noch ein kleines bisschen was arbeiten. Food-Fotos gehen im Moment eigentlich gar nicht, ich habe kein Lust jeder Morgen einkaufen zu gehen, das sind mir viel zu viele Kontakte. Gott sei Dank habe ich noch einen recht großen Stapel an unbearbeiteter Bilder und morgen soll dann ja das Wetter wieder schön sein, und die Mädchen werden mir sicher vor lauter Langeweile als Models zur Verfügung stehen. Mal schauen. (Ich warte auch noch auf Lektüre-Tipps der Mädchen für den Blog, aber irgendwie können sie sich dazu nicht aufraffen ...)

P.S.: Mama, weisst du, eigentlich ist es gar schlimm, sondern irgendwie schön. Man muss nicht so früh aufstehen, man lernt was wie in der Schule und kann auch noch ganz viele andere Sachen machen. [mission accomplished]